[FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.

[aliquis]

Phosphorpentabromid oder Iodtrichlorid.
Ich tendiere aber zu zweitem - hergestellt mit der guten alten VC-Methode... (wenngleich das dort präsentierte Produkt aber sicher mehrfach verunreinigt war).
Kaliumtetrachloroiodat gibt alternativ auch schöne gelbe Kristalle und ist auf Basis hobbytauglichen Iodats herstellbar - hält sich dafür aber leider nicht lange.

[Uranylacetat]

ch habe „binär“ überlesen – sorry .... Jodtrichlorid könnt es ein.

[lemmi]

Immer noch nicht... Andere Hauptgruppen, zwei verschiedene.

Bei was für einem Schauversuch entsteht JCl₃?

[aliquis]

Mit Iod im trockenen Chlorgasüberschuss oder (angeblich - bin mir da bzgl. der Reinheit wie gesagt nicht so sicher) in einer Mischung von Chlorat mit konz. Salzsäure.

Eisen-III-chlorid?
Blei- oder Bismutoxid (eigentlich viel zu hell dafür)?
Ansonsten bitte mal einen Tipp für die Hauptgruppe der elektropositiven Komponente...

[lemmi]

fünfte Hauptgruppe!
Es ist kein Halogen enthalten.

[aliquis]

Du liebe Güte... Arsensulfid?

Oder Phosphorsulfid?

[lemmi]

As₂S₃ ist richtig. Tolle Farbe, was? Willst du 'nen virtuellen Keks dazu?

Aber die Cappucino- Frage ist noch nicht beantwortet!

[aliquis]

Naja, normalerweise mischt man As und S in stöchiometrischem Verhältnis und schmilzt sie zusammen.
In diesem Fall würdest Du das Produkt anschliessend noch pulverisiert haben müssen.

Alternativ kann man es wohl auch mit Schwefelwasserstoff aus Arseniger Säure fällen.
Bei der Kationentrennung wird es in der Arsen-Zinn-Gruppe gefällt.
Also hast Du vermutlich Arsenik in Alkalilauge gelöst, angesäuert und anschließend Schwefelwasserstoff durchblubbern lassen.

Arsen und seine Verbindungen sind ein übles Zeug: extrem giftig, Stäube/Aersole nachweislich karzinogen. Ist im Profilabor mit Abzug wohl am besten aufgehoben.
Dein Produkt hat auf jeden Fall schon mal die passende Warnfarbe...

[Uranylacetat]

As₂S₃ ist richtig. Tolle Farbe, was?

Dann ist es gelbes Auripigment (Königsgelb), das bei sehr langem Lichtkontakt langsam zu rotem Realgar wird.

Klingt nach historischem Schauversuch .... grübel grübel .... komme ich nicht darauf …

Glückwunsch am @ailquis für den virtuellen Keks.

[lemmi]

Nee, nee, ganz ohne H₂S und Gaseinleitung! Fällung mit H₂S wäre kein guter Schauversuch. Der hier durchgeführte hat ausserdem noch ein besonderes Überraschungsmoment...

[aliquis]

Hm, als Schauversuch (den Hinweis hatte ich bislang überlesen) mit Arsenit kenne ich nur die goldene Ioduhr. Dabei entsteht aus essigsauer gelöstem Arsenit und Thiosulfat aber Arsenat und kolloidaler Schwefel und kein Arsensulfid.

[lemmi]

Irrtum! Es entsteht Arsensulfid. Das mit der Bildung von Schwefel ist ein hartnäckiger, nichtsdestotrotz falscher Fehler, der sich in die Literatur eingeschlichen hat.
Golduhr ist richtig! Du bekommst den Cappucino zum virtuellen Keks!

In dem demnächst fertigen Artikel kläre ich die Reaktion und die irrige Beschreibung als Schwefelniederschlag auf.

[aliquis]

Also bei Wagner/Kratz, Chemie in faszinierenden Experimenten, findet sich folgende Reaktionsgleichung:
2 AsO₂^- + S₂O₃^2- + H₂O -> 2 AsO₄^3- + 2 S + 2 H⁺
Eine klassische Redox-Reaktion, die ich bislang plausibel fand. Wie man stattdessen zu Arsensulfid kommt, erschließt sich mir gerade (noch) nicht - aber das Rätsel wirst Du dann ja sicherlich auflösen.
Schön würde ich es auch finden, wenn Du dabei einen geeigneten qualitativen Nachweis führen könnest, dass es sich bei dem Produkt wirklich um Arsensulfid und nicht um Schwefel handelt.

Für mich auf jeden Fall ein Experiment der Kategorie "gut, dass das ein anderer macht, damit ich das nicht machen muss" (ein Spruch, hinter dessen Grundansicht ich sonst nicht unbedingt stehe - bis auf in wenigen Ausnahmen wie diesen hier). Passt ja aber auch gut zum Setting eines Schauversuchs: einer macht - viele gucken zu und staunen...

[aliquis]

Bleiiodid von Goldregen-Versuch?

Das würde so nur direkt nach erster Fällung aus den vereinigten kalten Komponenten-Lösungen aussehen.
Nach der effektvollen Rekristallisarion aus heissgesättigter Lösung hat das abfiltrierte Bleiiodid eher die Optik von Blattgold.

[lemmi]

Warum sollte man aus einer Thiosulfatlösung mit Arsenit Schwefel ausfällen, wenn das durch einfachen Zusatz von Salzsäure genauso gut geht?
Guck dir die Farbe meines "Präparates" an! Ist das Schwefel?
Aber die detaillierten Begründungen kommen im Artikel...

Bei Kreißl und Krätz "Feuer und Flamme, Schall und Rauch" (wo die richtige Reaktionsgleichung steht) heißt es, es bilde sich ein "goldglitzernder Niederschlag" von Arsensulfid. Bei meinem Versuch hat nichts geglitzert, der Niederschlag war fein und matt. Insofern ist als Schauversuch der Goldregen mit Bleiiodid tatsächlich eindrucksvoller - und ein bisschen weniger giftig.