Der Tartrat-Komplex wird gebraucht, um das Kupfer im Alkalischen vor der Ausfällung als Hydroxid zu schützen. Das Kupfer wird so stark vom Tartrat komplexiert, daß die Konzentration der freien Kupfer-Ionen zur Hydroxid-Fällung nicht mehr ausreicht. Man könnte sonst nicht in einer Lösung mit dem zur Oxidation des Aldehydes nötigen pH-Wert arbeiten, ohne das Kupfer schon vorher als Hydroxid zu "verlieren". Die Dehydratisierung des Hydroxides zum Oxid ist beim benötigten pH-Wert ist auch nur eine Frage der Temperatur und Zeit. Zur Oxidation von Aldehydgruppen ist die Konzentration der Kupfer(II)-ionen neben dem Komplex ausreichend hoch. In diesem Redox-System gibt es zwei "Senken", in denen die Produkte aus dem System entfernt werden: Das Kupfer(I)-oxid fällt recht schnell aus und die durch Oxidation entstandene Carbonsäure bildet ein Natriumsalz.Es passiert in der Fehlingschen Probe auch irgendwas mit einem Kupfer-Komplex, weswegen die stöchiometrische Durchrechnung nicht ganz einfach ist
In der Redoxgleichung spielt der Tartrat-Ligand keine Rolle und wird desgalb gerne weg gelassen. Zur Funktion des Reagenz ist er aber essentiell, weil er Nebenreaktionen unterbindet.