Bestimmung niedriger Sulfatkonzentrationen

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Xyrofl
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Registriert: Samstag 25. September 2010, 00:49

Beitrag von Xyrofl »

Liegt wahrscheinlich an den Vereinfachungen in den Vorannahmen, oder?
Ja das tut es, weil wir ja mit Behauptung I annahmen, dass die Menge des Niederschlags klein gegenüber der Menge an Sulfat ist. Dann darf man natürlich nicht auf null extrapolieren.
Sofern man das berücksichtigt wird die Wartezeit natürlich schon vorher unendlich, nämlich dann wenn weniger Sulfat vorhanden ist, als man für einen sichtbaren Niederschlag braucht. Wenn man schaut, ab wann die Wartezeit vom simplen Modell abweicht und mit dem komplizierteren Modell beschrieben werden muss (hätte man doch so ein scharfes Auge), dann könnte man vielleicht sogar bestimmen, wie die Stoffmenge/Konzentration einer "gerade sichtbaren Trübung" ist.
Aber dein Beispeil verwirrt mich erneut... Was bedeutet der *? Exponent oder Multiplikation?
Das ist einfach das Malzeichen. Potenzieren würde ich mit diesem Zeichen: ^. Also wäre e^x = exp(x).

Bei x ~ b*x kannst du den Quotienten bilden und erhälst:

(x*b)/x = b = const. Also sind beide Ausdrücke proportional.

Bei exp(x) und exp(b*x) geht das nicht!

exp(b*x)(exp(x) = exp((b-1)*x) --> nicht const, außer im trivialen Fall b=1

Wenn ich den ln(1/t) gegen [A] auftrage bekomme ich eine Gerade a+ b*x mit einer von eins verschiedenen Steigung b, wenn ich aber 1/t gegen exp([A]) auftrage, dann bekomme ich eine Potenzfunktion a*x^b mit von eins verschiedenem b.

Ja das ist verwirrend.
Wenn die Menschen und die Dschinn sich zusammentäten, etwas, das diesem Post gleicht, zustande zu bringen, würde ihnen das nicht gelingen – selbst wenn sie einander helfen würden.
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Timmopheus
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Beitrag von Timmopheus »

Bin durch den anderen Artikel der Photometrie auf diesen Artikel gestoßen.
Zunächst könnte man am Anfang des Artikels "Monet" gegen "Moment" ersetzen.

Außerdem glaub ich, dass ich noch ein wenig zur gesuchten Kinetik beitragen kann:
Da Barium und Chlorid im Überschuss vorliegen kann man, wie bereits bemerkt wurde, eine Reaktion (Pseudo-)1.Ordnung annehmen.
Auch angemerkt wurde, dass solche Kinetiken für gewöhnlich bei länger beobachteten Messungen einer Ab-/Zunahme von Konzentrationen in (Bio-)Reaktoren verwendet werden, nicht bei der Auswertung von 3 Messpunkten. Ich glaube dass eine solche Auswertung dennoch gemacht werden kann, hängt ja das Einsetzen der Trübung von der Zeit ab. Ob die Trübung von der Reaktion der Stoffe oder der Kristallisationsgeschwindigkeit abhängt ist glaube ich egal. In meinen Augen sollten beide Reaktionen (Pseudo-)1.Ordnung sein, da sie nur vom Sulfat abhängen.
Problematisch ist die Bestimmung des "Punktes gleicher Trübung", ein willkürlich gewählter Punkt der Reaktion, an der sich diese "noch mitten in Fahrt" befindet.

Nimmt man für eine Reaktion einfach mal 1. Ordnung an, kann man die Formel so aufstellen und umformen:
Bild
cA 0=Anfangskonzentration
cA(t) = Konzentration am Zeitpunkt t
k = Geschwindigkeitskonstante
t = Zeit

Gewohnheitsmäßig trage ich Konzentration über der Zeit auf.
Gibt man das ganze in Excel ein und lässt sich eine exponentielle Ausgleichsfunktion (c(t)=1,1864*e(-0,015*t)) gewinnen die für 18s den Wert von 0,91mM (statt 0,88mM) ausgibt.
c0 ist meine Erachtens als Grenzkonzentration zu betrachten, bei der die Reaktion sofort eintritt, also t=0 sein wird.
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