Glasflaschen ummanteln

Fragen zur allgemeinen Chemie; alles, was in keine andere Kategorie passt.

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dihydrogenmonooxid
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Glasflaschen ummanteln

Beitrag von dihydrogenmonooxid »

Da ich wie der Tietel schon beschreibt vorhabe, Glasflaschen zu ummanteln, frage ich hier einmal nach ob jemand vielleicht Erfahrungen damit hat. Ich habe Zuhause bereits die Idee gehabt, Heißkleber in Petrolether zu lösen und so eine Art "Harz" herzustellen. Das Ganze ging aber nicht so gut, da man die ganze Pampe nicht gleichmäßig auftragen konnte. Nun frage ich euch: Ist es sinnvoll sich Epoxidharz o.ä aus dem Baumarkt zu besorgen? Felix meinte bereits, dass man es mit Epoxidharz machen könnte... Oder was könnte man am besten für diesen Zweck einsetzen? Es sollte natürlich auch nach dem Aushärten nicht "steinhart" sein :wink:
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Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

Ich hatte mir einmal überlegt, einen Kunststoff, eventuell auch Acrylglas etc. (?) in möglichst wenig Lösungsmittel zu lösen und anschließend die Flaschen in die heiße Lösung des Kunststoffs zu tauchen um so in mehreren Schritten eine mehr oder minder dicke Schicht eines Kunststoffs auf der Oberfläche zu erreichen - mit der Zeit werden die Duran-Flaschen wirklich zu teuer...
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Das Sinnvollste ist es sich direkt "safebreak" Flaschen zu holen oder die ganz fiesen Kandidaten in Kieselgur oder Vermiculit gefüllten Behältern zu lagern. Eine sichere Ummantelung mit Polymeren wirst Du zuhause nicht hinbekommen.
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dihydrogenmonooxid
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Beitrag von dihydrogenmonooxid »

Also machbar wird das wohl schon sein, woher weißt Du das denn so genau?
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Habe selber schon mit diversen Harzen (Polyester, Acryl, Epoxid) versucht etwas ähnliches hinzubekommen. Das Problem ist halt, dass die Substanzen diesolche Behälter "verdienen" meist so agressiv sind, dass sie sich durch die Deckel schleichen und das selbstaufgebrachte Pollymolly mit der Zeit angreifen oder dieses einfach beim Zerbrechen des Behälters mit beschädigt wird. Versuchen kannst Du´s natürlich. Wäre mal interessant.
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dihydrogenmonooxid
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Beitrag von dihydrogenmonooxid »

Letzteres wäre wahrscheinlich meine größere Sorge, vielleicht wissen die Anderen ja noch mehr. Bei vielen Bromflaschen wo rumgesaut wurde sieht man ja auch, dass die Umhüllung ordentlich matt geworden ist und teilweise sogar Farbenspiele macht.
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virgil
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Beitrag von virgil »

Wir haben im Labor immer klare Polyvinylchlorid -Schläuche klein-geschnitten, und in THF aufgelöst,
dann die Kolben oder Flaschen Eingetaucht, oder damit bepinzelt, und fertig war die Transparente und flexible
Schutzschicht
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Beitrag von Newclears »

Guter Tip. ich hatte auch schon mal über Schrumpfschlauch aus dem Strassenbau nachgedacht. Das Zeug hält dicht aber klebt und stinkt :wink:
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Caesiumhydroxid
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Beitrag von Caesiumhydroxid »

virgil hat geschrieben:Wir haben im Labor immer klare Polyvinylchlorid -Schläuche klein-geschnitten, und in THF aufgelöst,
dann die Kolben oder Flaschen Eingetaucht, oder damit bepinzelt, und fertig war die Transparente und flexible
Schutzschicht
Wie kann man sich denn die Schichtdicke bzw. die Homogenität (und Transparenz) der Schicht vorstellen?
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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

Die Idee mit dem THF und PVC klingt richtig gut, probier ich gleich mal aus. :mrgreen:

Bild
Frei schnauze PVC schlauch in bisschen THF (Gekauft als Verschweißmittel für PVC Teichfolien :mrgreen:) geschnibbelt, und das RG bisschen provisorisch 1-2mal reingetunkt und getrocknet.
Von Homogenität egal ob Schichtdicke oder Transparenz kann keine Rede sein.

Bild
Nach Fall etwa aus Tischhöhe (ungernomt, ~1m) senkrecht nach unten :D
Kein Splitterwurf nach außen, allerdings auch kein dicht abschließender Überzug, also das ganze evtl mehrfach wiederholen, nach dem Mittag.
Anwesenheit sehr wahrscheinlich.

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Timmopheus
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Beitrag von Timmopheus »

Ich würde mal behaupten der Flaschenhals wird wohl, neben einem gleichmäßigen Überzug, das schwierigste werden. Fällte die Flasche auf den Hals, bricht der mit Sicherheit ab, ich glaube nicht dass man diese Stelle so gut schützen kann...
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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

Das Flaschenhalsproblem ist auch bei Safebreakflaschen weder ein Geheimnis noch ist es bekämpft worden.
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dihydrogenmonooxid
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Beitrag von dihydrogenmonooxid »

Sah bei mir auch nicht viel anders aus mit dem Heißkleber :wink:

Lässt sich das THF nicht auch durch Ethylacetat ersetzen?
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

PVC- Schläuche enthalten auch noch Weichmacher. Vielleicht wäre es ne Möglichkeit eine Mischung aus PVC hart und weich herzustellen um die gewünschten eigenschaften zu bekommen. Also Zähigkeit und Härte einzustellen. Als Lömi käme noch Chloroform in Frage.
Merck bescichtet die Dinger übrigens mit PE.
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Chaoschemiker
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Beitrag von Chaoschemiker »

Nebst PE wird oft auch PU verwendet, ist ja auch ziemlich schlagzäh.
Allerdings komm ich mit dem PVC bisher nicht auf nen grünen Zweig, das bleibt zu dünn und zu spröde. Zwar vermeidet die Schicht sicher, dass ein Haufen Splitter rumfliegt, aber dicht ist anders.
Mit dem PU als Zweikomponentensystem sollte das ganze mittels Tauchen und anschließendem Besprühen bzw. direkt über ne Mischdüse im technischen Maßstab wohl ziemlich praktikabel sein...
Anwesenheit sehr wahrscheinlich.

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