rohes Kupfersulfat

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Schnippschnapp
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schnippschnapp »

das sind doch alles wasserunlösliche Verunreinigungen, da müsste man das meiste doch rauskriegen, indem man es einfach in heissem Wasser löst und fein filtert, oder? Danach muss man ja eh nochmal kristallisieren.

Da ich mein CuSO4 fast wegverarbeitet habe, brauch ich auch neues. Beim Chemmarkt 7eu/kg, aber sehr unrein.
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lemmi
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von lemmi »

Schnippschnapp hat geschrieben: Mittwoch 29. Oktober 2025, 16:53 das sind doch alles wasserunlösliche Verunreinigungen
Nanu? Wieso?
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Schnippschnapp
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schnippschnapp »

ah ich glaub ich hatte nen Denkfehler, dachte an Nickel, Eisen, etc, aber die liegen ja auch alle als Sulfate vor, gelle?
Also hilft wohl nur das übliche umkristallisieren
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Schnippschnapp
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schnippschnapp »

ich überleg gerade, ob ich die Drecksplörre von biogo bestelle (93%) und das dann versuche zu reinigen, oder "gutes" (angeblich 98-99%) zum doppelten Preis.

Würde ich ja gern selber machen aber das kommt auch so arschteuer. Da geht so viel Schwefelsäure bei drauf. Oder Salpetersäure, wenn man übers Nitrat geht.
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Ralf
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Ralf »

Kupfer reagiert mit Schwefelsäure (und Luft) bei Raumtemperatur nur sehr langsam. Ich hatte mir mal so Kupfersulfat hergestellt. Für eine gute Menge dauerte das über ein Jahr.
Chemie ist das, was knallt und stinkt, doch selten nur gelingt.
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K2Cr2O7
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von K2Cr2O7 »

Mach es nicht. Aufreinigen mag sich bei manchen Stoffen lohnen, aber Kupfersulfat ist so billig...

Ich würde bei Laboratoriumdiscounter kaufen, dort kostet das Kilogramm 10,36 €. Und das (laut Analyseschein) 99+ % Reinheit (u. a. Nickel ≤ 0,005 % und Eisen ≤ 0,02 %). Bei Biogo kostet 1 kg 9,63 €, das lohnt sich in meinen Augen überhaupt nicht.

Bei Lab. Discounter ist der Versand nur relativ teuer (ca. 15 €), wenn du aber einen Rabattcode hast, und noch ein paar andere Grundchemikalien bestellst, lohnt sich das.
Kommt ein Chemiker in eine Apotheke und sagt: "Ich hätte gerne Acetylsalicylsäure."
Der Apotheker antwortet: "Sie meinen Aspirin?"
Der Chemiker: "Genau, ich kann mir bloß dieses blöde Wort nie merken."
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schlemmiloom
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von schlemmiloom »

Ralf hat geschrieben: Sonntag 2. November 2025, 11:08 Kupfer reagiert mit Schwefelsäure (und Luft) bei Raumtemperatur nur sehr langsam. Ich hatte mir mal so Kupfersulfat hergestellt. Für eine gute Menge dauerte das über ein Jahr.
Das ginge wahrscheinlich schneller, wenn Wasserstoffperoxid zugegeben wird.
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Schnippschnapp
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schnippschnapp »

Kupfer reagiert mit Schwefelsäure (und Luft) bei Raumtemperatur nur sehr langsam. Ich hatte mir mal so Kupfersulfat hergestellt. Für eine gute Menge dauerte das über ein Jahr.
was war das denn für eine Konzentration?

Macht man ja auch mir heisser konzentrierter Schwefelsäure. Wie heiss es sein muss, damits schnell geht, weiss ich nicht, würde ich gern ausprobieren, geht ja theoretisch sehr heiss...Aber dabei wird dann auch nur die Hälfte der Säure verwertet...und das Zeug ist so scheissteuer, wenn du vom 15% Pool Ph-Minus ausgehst, kriegst du aus nem 10 Liter Kanister, der 30eu kostet, nichtmal 900ml konzentrierte Säure+ einen Riesenaufwand...Bei Zimmertemp. gehts schnell mit Salpetersäure und dann das Nitrat mit billigem Natriumsulfat umwandeln.

Aber Salpetersäure machen dauert lange, oder man macht sie aus billigem Nitrat, wo man auch wieder was braucht? Scheiss teure Scwefelsäure... :)

Übers Chlorid würde es theoretisch auch gehen, Salzsäure ist ja noch mit Abstand am billigsten. Da dauerts dann aber garantiert länger. Glaube da würde das H2O2 mehr Sinn machen.
Schon ewig rumüberlegt, ob man nicht irgendwie direkt mit irgendeiner Lauge zum Hydroxid kommt..oder es nicht irgendwie mit billigem Natriumhydrogensulfat gehen könnte...sieht man mal wieder, ohne die wichtigen Säuren geht einfach nicht viel in der Chemie.
Da könnte man einige Metalle ja nichtmal wasserlöslich bzw. zu Salzen umwandeln...das würde einem doch schnell zu doof werden..

Bestellen ist immer blöd wenns nur um einen einzigen Artikel geht...werde wohl oder übel warten, bis ich wieder mehr auf der Liste habe...

Bei Biogo kostet 1 kg 9,63 €, das lohnt sich in meinen Augen überhaupt nicht.
ne, 6.99eu blos. Und billigere Versandkosten von nochmal 6.99eu. Gibts jetzt auch bei ebay den Dreck "Biolaboratorium"


Hab letztens etwas Cu-Nitrat trihydrat gemacht...sieht toll aus das Zeug, ist mir aber viel zu schade um draus Sulfat zu machen.



edit:
ich denke gerade so, das billige Natriumhydrogensulfat könnte man vielleicht mit Kupfersulfid zu CuSO4 umsetzen. So würde man ohne teure Säure auskommen. Ich hab mal ein Video zur Synthese von CuS im Reagenzglas gesehen, sah sehr einfach aus.

edit:2 oder erst zum Kupferacetat versalzen..kommt man in der Theorie auch billig ans Ziel, fragt sich was sich besser umsetzen lässt zuhause und schneller. Kupferacetat und Kupferhydroxid sind vielleicht auch generell ganz nice to have..

Glaub ich muss mal paar alte Kupferfittinge aus dem Keller fischen... :lol:
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schlemmiloom
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von schlemmiloom »

Schnippschnapp hat geschrieben: Sonntag 2. November 2025, 12:09 edit:
ich denke gerade so, das billige Natriumhydrogensulfat könnte man vielleicht mit Kupfersulfid zu CuSO4 umsetzen. So würde man ohne teure Säure auskommen. Ich hab mal ein Video zur Synthese von CuS im Reagenzglas gesehen, sah sehr einfach aus.

edit:2 oder erst zum Kupferacetat versalzen..kommt man in der Theorie auch billig ans Ziel, fragt sich was sich besser umsetzen lässt zuhause und schneller. Kupferacetat und Kupferhydroxid sind vielleicht auch generell ganz nice to have..

Glaub ich muss mal paar alte Kupferfittinge aus dem Keller fischen... :lol:
Deine Überlegungen finde ich ja ganz interessant, aber ich kann dir gerade nicht richtig folgen.
Ich glaube nicht, dass deine alten Kupferfittinge aus besonders reinem Kupfer bestehen. :)
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Schnippschnapp
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schnippschnapp »

Ich glaube nicht, dass deine alten Kupferfittinge aus besonders reinem Kupfer bestehen.
was ist denn deiner Meinung nach noch drin zu welchen Anteilen? Bin immer von ausgegangen, dass es annähernd reines Kupfer ist, also 99, x%..
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schlemmiloom
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von schlemmiloom »

Keine Ahnung, wahrscheinlich hast du Recht.
Und was willst du dann genau damit anstellen?
Fitting mit Natriumhydrogensulfat in Schwefel kochen? :)
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Schnippschnapp
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schnippschnapp »

nö, einfach nur auf billigere Weise in ein Salz umwandeln als mit Schwefel-oder Salpetersäure. Kupferacetat z.b. kann man dann mit NaOH leicht zum Hydroxid machen, welches man dann mit billigem Natriumhydrogensulfat zu CuSO4 umsetzt.

Bräuchte man nur Essigsäure und vielleicht H2O2

Beschäftige ich mich auch nur mit, weil ich genug altes Kupfer rumliegen habe.
Schwefelbrücke
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schwefelbrücke »

Schnippschnapp hat geschrieben: Sonntag 2. November 2025, 14:42
was ist denn deiner Meinung nach noch drin zu welchen Anteilen?
Eisen, Nickel, Zink, Arsen, .... halt die üblichen Verunreinigungen. Die hast Du dann auch im Produkt.
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Ralf
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Ralf »

Schnippschnapp hat geschrieben: Sonntag 2. November 2025, 12:09 was war das denn für eine Konzentration?
50 %, glaube ich. Spielt aber keine Rolle bei verdünnter Säure. Wichtiger ist die Oberfläche des Kupfers. Ich hatte dicke Bleche benutzt.
Schnippschnapp hat geschrieben: Sonntag 2. November 2025, 12:09Übers Chlorid würde es theoretisch auch gehen, Salzsäure ist ja noch mit Abstand am billigsten. Da dauerts dann aber garantiert länger.
Geht spürbar schneller. Hab ich auch schon gemacht. Die Salzsäure reagiert mit dem Kupfer und viel Sauerstoff zu CuCl2. Dieses kann das Kupfer dann selbst ätzen und es bildet sich Cu + CuCl2 -> 2 CuCl (unlöslich). In Summe bilden beide Salze einen dunkelbraunen, löslichen Komplex. Wenn alles Kupfer aufgelöst ist, kann man diesen Komplex mit mehr HCl und Luft vollständig zum Kupfer(II)-chlorid umwandeln. Aber in Summe ist es natürlich viel teurer und zeitaufwendiger, daraus dann noch Kupfersulfat zu machen. Kaufen ist da am besten.
Chemie ist das, was knallt und stinkt, doch selten nur gelingt.
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Schnippschnapp
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Re: rohes Kupfersulfat

Beitrag von Schnippschnapp »

hier etwas rekristallisiertes Kupfersulfat aus dem "Laborladen"...schätze mal so 50-60g wasserfreies waren das...bzw hatte es benutzt, kam aber nur mit Wasser und Ethanol in Berührung. Und das auch nur bei Zimmertemperatur, können also keine Reaktionsprodukte sein, was denn auch?

habs in wässriger Lösung einfach auf die Heizung gestellt gehabt und nachn paar Tagen sah es so aus.

Ich glaub wenn man sich das so anguckt und dazu die Geschichte mit dem Ferrosilicium weiß man genug über den Laden..
DSCI4335.JPG

ich überlege gerade, was einem das über die Löslichkeit dieser Verunreinigung sagt, wenn sie auf den Kristallen liegt..bedeutet das vielleicht, sie blieben länger in Lösung und haben daher eine bessere Wasserlöslichkeit als das Kupfersulfat?
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