Hier noch ein paar weitere Pflanzengallen!
Galle der Knopperngallwespe
Andricus quercuscalicis, die durch einen Stich in den Fruchtbecher der Stieleiche enstehen: links normale Eichel, rechts der sogen. Knopper (wie schon von Glaskocher gezeigt)
Galläpfel am Blattgrund resp. Zweig der Stieleiche. Sehen den levantinischen Galläpfeln sehr ähnlich. Bezüglich des verursachenden Insektes bin ich mir nicht sicher. Wahrscheinlich handelt es sich um
Andricus kollari.
Gallenbildungen auf Buchenblättern, gebildet durch die Buchengallmücke
Mikola fagi
Ich habe von allen diesen Gallen ein Stück zerkleinert, im RG mit 50%igem Ethanol aufgekocht und über Nacht stehen gelassen. Dann habe ich den Überstand tropfenweise in eine Mischung aus 5 ml Wasser + 0,1 ml Eisen(III)-chloridlösung gegeben.
(v.l.n.r) Buchengallen – Knoppern – Eichengalläpfel
Die Buchengallen geben eine olivgrüne Färbung (sieht in naturam grünlicher aus, als auf dem Foto), was für das Vorhandensein von Catechingerbstoffen spricht. Die anderen Sorten geben die für Tannine typische schwarze "Tinte".
Eine weitere Probe des Auszugs von 0,5 ml habe ich mit 2 ml Wasser verdünnt, 4 Tropfen Formaldehydlösung und 0,5 ml Salzsäure (25 %) zugegeben und erwärmt.
Der rote Niederschlag in der ersten Probe (Buchengallen) ist eine Nachweisreaktion auf Catechine. Die anderen beiden Proben enthalten offenbar keine nennenswerten Mengen davon (die zweite ist bei genauem hinsehen zartrosa gefärbt). Der Chemismus der Reaktion ist mir leider nicht bekannt.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)