rohes Kupfersulfat
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rohes Kupfersulfat
rohes Kupfersulfat
Mein Patensohn hat sich Kupfersulfat bestellt. In seinem jugendlichen Eifer gleich ein ganzes Kilo. Als ich es mir ansah fiel mir auf, dass die Farbe leicht ins Türkis spielte.
(links: reines Kupfersulfat, rechts Substanzprobe).
Sowas hatten wir hier doch schon mal, bei einem Kauf von aliquis! Ich habe die Substanz analysiert.
Material/Geräte:
Reagenzgläser mit Stopfen, Scheidetrichter 50 ml, Messzylinder 10 und 25 ml, Messpipette 2 ml, Becherglas 100 ml, Magnetheizrührer, Gasentwicklungsapparat, kleine Waschflasche 60 ml, Trichter, Filter, Porzellanschale, Bürette, Analysenwaage, Glasstab, Lackmuspapaier
Chemikalien:
Salzsäure 6N
Isobutylmethylketon
Ammoniumthiocyanat
Kaliumhexacyanoferrat(II)
Thioglycolsäure
Wassrstoffperoxidlösung 3 %
Ammoniaklösung 6N
Schwefelsäure 5N
Eisensulfid
Dimethylglyoxim
Natronlauge 4N
Essigsäure 6N
Kaliumiodid
Natriumthiosulfatlösung 0,1N
Stärkelösung 1 %
Amylacetat
Diethylether
Salpetersäure 3N
Silbernitrat lösung 5 %
Natriumfluorid
Analyt:
Kupfersulfat
Versuchsdurchführung:
Die folgenden Analyse folgen überwiegend den Vorschriften des DAB 7 (bis auf den Chloridnachweis).Als Prüflösung wurde eine Lösung von 2 g Substanz in Wasser (Endvolumen 10 ml) verwendet. Der erste Befund ist, dass die Lösung nicht klar war:
Prüfung auf Eisen:
In einem Scheidetrichter wurden 8 ml Wasser, 2 ml Kupfersulfatlösung, 10 ml Salzsäure 6N und 10 ml Isobutylmethylketon 3 Minuten geschüttelt. Die Trennung der Phasen ging rasch und glatt, die organische Phase war leicht gelblich gefärbt. Sie wurde mit 10 ml Wasser in einem anderen Scheidetrichter 3 Minuten ausgeschüttelt, wobei sie sich entfärbte.
Die ebenfalls farblose, wässrige Phase wurde auf drei Reagenzgläser verteilt und auf Eisen geprüft (v.l.n.r.):
1. Mit 1 ml Salzsäure 6N und Ammoniumthiocyanat → deutliche Rotfärbung
2. Mit 1 ml Salzsäure 6N und Kaliumhexacyanoferrat (+ 1 Tropfen Wasserstoffperoxid) → grünblaue Färbung
3. Mit 0,05 ml Thioglycolsäure und Ammoniakzusatz → violette Färbung
Beim Stehenlassen der Prüflösung im Reagenzglas setzte sich ein graubrauner Niederschlag ab, der abzentrifugiert und ausgewaschen wurde. Er wurde in zwei Tropfen Salzsäure gelöst und gab ebenfalls Eisenreaktionen. Der jetzt klare Überstand war allerdings in der oben geschilderten Prüfung immer noch positiv auf Eisen!
Prüfung auf Nickel:
In einer kleinen Waschflasche wurden 6 ml Prüflösung mit 40 ml Wasser verdünnt, 3 ml Schwefelsäure 5N zugegeben und unter Erhitzen im Wasserbad Schwefelwasserstoff eingeleitet, der aus Eisensulfid und 2N Schwefelsäure entwickelt wurde. Es fiel schwarzes Kupfersulfid aus, das sich nach weiterem Stehenlassen im heißen Wasserbad gut zusammenballte und klar abfiltrieren ließ.
Das Filtrat wurde über Nacht in der Porzellanschale auf einer Heizung eindunsten gelassen, die verbleibenden 5 ml mit einem Tropfen Wasserstoffperoxidlösung aufgekocht und erkalten gelassen. In einem Reagenzglas wurde 1 ml mit 3 ml Wasser verdünnt, etwas Dimethylglyoximlösung (1 % in Ethanol) und dann Ammoniak 6N im Überschuss zugegeben. Der kräftige rote Niederschlag beweist das Vorhandensein von Nickel.
Prüfung auf Kobalt:
In einem Reagenzglas wurde 1 ml der Lösung mit Natronlauge 4N zunächst neutralisiert und dann mit Essigsäure 6N leicht angesäuert. Es wurde mit 1 ml einer Mischung aus Diethylether und Amylacetat überschichtet, 1 kleiner Spatel Ammoniumthiocyanat zugegeben und geschüttelt. Die organische Phase färbte sich leicht rosa (Eisenthiocyanat), eine Färbung, die nach dem Schütteln mit einer Spatelspitze Natriumfluorid verschwand. Kobalt hätte die organische Schicht blau gefärbt und konnte somit nicht nachgewiesen werden.
Abb: (v.l.n.r) Nickelnachweis – Ansatz mit Natriumfluorid – Ansatz ohne Natriumfluorid
Prüfung auf Chlorid:
1 ml Prüflösung wurde mit Wasser auf 3 ml verdünnt, mit einigen Tropfen Salpetersäure 3N angesäuert und 3 Tropfen Silbernitratlösung 5 % zugegeben. Eine Lösung von 0,2 g analysenreinem Kupfersulfat in 1 ml Wasser wurde gleich behandelt. Vor einem dunklen Hintergrund war in der Prüflösung eine schwache, aber eindeutige Trübung zu erkennen, während die Vergleichslösung klar blieb:
Gehaltsbestimmung:
In einem 100 ml-Becherglas wurden 461,3 mg Prüfsubstanz (lufttrocken) in 20 ml Wasser und 5 ml Essigsäure 6N gelöst, 2 g Kaliumiodid zugegeben und mit 0,1N Natriumthiosulfatlösung bis zur Entfärbung titriert, wobei gegen Ende 2 ml Stärkelösung zugegeben wurden.
Ein Milliliter Maßlösung entspricht 24,97 mg Kupfersulfat-5-Hydrat. Der Verbrauch bei meinem Versuch betrug 17,825 ml bei einem Faktor von 0,985, somit 438,5 mg Analyt.
Der Gehalt der Analysensubstanz beträgt 95,04 % CuSO4 ⋅ 5 H2O
Anmerkungen und Diskussion:
Eisen(III)-chlorid lässt sich mit IBMK aus salzsaurer Lösung quantitativ ausschüttlen und so von anderen Metallen trennen. Im DAB 7 wurde der Eisennachweis mit Thioglykolsäure geführt, die eine violettrote Färbung gibt. Wegen der doch geringen Menge war der Berlinerblau-Nachweis eher grün und Thiocyanat nicht blut- sondern orangerot.
Bei der Fällung des Kupfers als Sulfid aus kräftig saurer Lösung bleibt Nickel in Lösung, da Nickelsulfid erst im neutralen/ammoniakalischen Bereich ausfällt. Der Nickelnachweis mit DMG ist eindeutig. Was mich erstaunt hat, ist, dass der Eisennachweis so schwach ist, denn Eisen müsste eigentlich ebenfalls in der Lösung verbleiben.
Der Kobaltnachweis beruht auf der Ausschüttelbarkeit des Kobaltthiocyanates, bzw. der Thiocyanatokomplexe des Kobalts, in organischen Lösungsmitteln. Eisen stört, weil sich Eisen(III)-thiocyanat ebenfalls ausschütteln lässt und eine Rotfärbung gibt. Eisen kann aber mit Fluorid als [FeF6]3- makiert werden. Nickel gibt keine Farbreaktion, so dass man mit dieser Methode Kobalt neben viel Nickel nachweisen kann.
Ich habe eine Positivprobe mit einer Spur Kobalt(II)-chlorid gemacht. Dabei habe ich die Lösung zuerst mit Ammoniumthiosulfat versetzt und dann ausgeschüttelt – das Ergebnis war negativ! Erst als ich erneut festes Ammoniumthiocyanat zugab, bildete sich eine Blaufärbung aus. Man konnte beobachten, dass diese beim Einsinken der Kristalle in die Flüssigkeit an der Grenzfläche zwischen organischer und wässriger Phase zuerst begann. Es sieht so aus, als müsse sich in der organischen Phase undissoziiertes NH4SCN lösen, damit das Kobalt darin in Lösung gehen kann.
Bei der Prüfung auf Chlorid wurde wenig Silbernitrat zugesetzt und eine Vergleichslösung mitgeführt, um eine eventuelle Täuschung durch Ausfallen von Silbersulfat erkennen zu können.
Die Gehaltsbestimmung beruht auf der Oxidation von Iodid zu Iod durch Kupfer(II)-Ionen:
Cu2+ + 2 I- ---> ½ I2 + CuI
Das gebildete Iod wird mit Natriumthiosulfat titriert. Eisen(III)-Ionen wirken erst in stark mineralsaurem Milieu oxidierend auf Iodid ein. Ebenso ist der Luftfehler in essigsaurer Lösung vernachlässigbar.
Im Ganzen ist die Substanz erstaunlich unrein! Sie dürfte dem traditionellen Cuprum sulfuricum crudum entsprechen, wie es früher im Weinbau als Pflanzenschutzmittel verwendet wurde (Kupfer-Kalk-Brühe). In den alten Pharmaziebüchern ist außerdem erwähnt, dass rohes Kupfersulfat noch Zink und Magnesium enthalten kann. Ich habe vor, das bei Gelegenheit auch noch zu prüfen, habe dafür aber keine konkrete Anleitung. Außerdem werde ich eine Portion umkristallisieren und schauen, was es bringt.
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(links: reines Kupfersulfat, rechts Substanzprobe).
Sowas hatten wir hier doch schon mal, bei einem Kauf von aliquis! Ich habe die Substanz analysiert.
Material/Geräte:
Reagenzgläser mit Stopfen, Scheidetrichter 50 ml, Messzylinder 10 und 25 ml, Messpipette 2 ml, Becherglas 100 ml, Magnetheizrührer, Gasentwicklungsapparat, kleine Waschflasche 60 ml, Trichter, Filter, Porzellanschale, Bürette, Analysenwaage, Glasstab, Lackmuspapaier
Chemikalien:
Salzsäure 6N
Isobutylmethylketon
Ammoniumthiocyanat
Kaliumhexacyanoferrat(II)
Thioglycolsäure
Wassrstoffperoxidlösung 3 %
Ammoniaklösung 6N
Schwefelsäure 5N
Eisensulfid
Dimethylglyoxim
Natronlauge 4N
Essigsäure 6N
Kaliumiodid
Natriumthiosulfatlösung 0,1N
Stärkelösung 1 %
Amylacetat
Diethylether
Salpetersäure 3N
Silbernitrat lösung 5 %
Natriumfluorid
Analyt:
Kupfersulfat
Versuchsdurchführung:
Die folgenden Analyse folgen überwiegend den Vorschriften des DAB 7 (bis auf den Chloridnachweis).Als Prüflösung wurde eine Lösung von 2 g Substanz in Wasser (Endvolumen 10 ml) verwendet. Der erste Befund ist, dass die Lösung nicht klar war:
Prüfung auf Eisen:
In einem Scheidetrichter wurden 8 ml Wasser, 2 ml Kupfersulfatlösung, 10 ml Salzsäure 6N und 10 ml Isobutylmethylketon 3 Minuten geschüttelt. Die Trennung der Phasen ging rasch und glatt, die organische Phase war leicht gelblich gefärbt. Sie wurde mit 10 ml Wasser in einem anderen Scheidetrichter 3 Minuten ausgeschüttelt, wobei sie sich entfärbte.
Die ebenfalls farblose, wässrige Phase wurde auf drei Reagenzgläser verteilt und auf Eisen geprüft (v.l.n.r.):
1. Mit 1 ml Salzsäure 6N und Ammoniumthiocyanat → deutliche Rotfärbung
2. Mit 1 ml Salzsäure 6N und Kaliumhexacyanoferrat (+ 1 Tropfen Wasserstoffperoxid) → grünblaue Färbung
3. Mit 0,05 ml Thioglycolsäure und Ammoniakzusatz → violette Färbung
Beim Stehenlassen der Prüflösung im Reagenzglas setzte sich ein graubrauner Niederschlag ab, der abzentrifugiert und ausgewaschen wurde. Er wurde in zwei Tropfen Salzsäure gelöst und gab ebenfalls Eisenreaktionen. Der jetzt klare Überstand war allerdings in der oben geschilderten Prüfung immer noch positiv auf Eisen!
Prüfung auf Nickel:
In einer kleinen Waschflasche wurden 6 ml Prüflösung mit 40 ml Wasser verdünnt, 3 ml Schwefelsäure 5N zugegeben und unter Erhitzen im Wasserbad Schwefelwasserstoff eingeleitet, der aus Eisensulfid und 2N Schwefelsäure entwickelt wurde. Es fiel schwarzes Kupfersulfid aus, das sich nach weiterem Stehenlassen im heißen Wasserbad gut zusammenballte und klar abfiltrieren ließ.
Das Filtrat wurde über Nacht in der Porzellanschale auf einer Heizung eindunsten gelassen, die verbleibenden 5 ml mit einem Tropfen Wasserstoffperoxidlösung aufgekocht und erkalten gelassen. In einem Reagenzglas wurde 1 ml mit 3 ml Wasser verdünnt, etwas Dimethylglyoximlösung (1 % in Ethanol) und dann Ammoniak 6N im Überschuss zugegeben. Der kräftige rote Niederschlag beweist das Vorhandensein von Nickel.
Prüfung auf Kobalt:
In einem Reagenzglas wurde 1 ml der Lösung mit Natronlauge 4N zunächst neutralisiert und dann mit Essigsäure 6N leicht angesäuert. Es wurde mit 1 ml einer Mischung aus Diethylether und Amylacetat überschichtet, 1 kleiner Spatel Ammoniumthiocyanat zugegeben und geschüttelt. Die organische Phase färbte sich leicht rosa (Eisenthiocyanat), eine Färbung, die nach dem Schütteln mit einer Spatelspitze Natriumfluorid verschwand. Kobalt hätte die organische Schicht blau gefärbt und konnte somit nicht nachgewiesen werden.
Abb: (v.l.n.r) Nickelnachweis – Ansatz mit Natriumfluorid – Ansatz ohne Natriumfluorid
Prüfung auf Chlorid:
1 ml Prüflösung wurde mit Wasser auf 3 ml verdünnt, mit einigen Tropfen Salpetersäure 3N angesäuert und 3 Tropfen Silbernitratlösung 5 % zugegeben. Eine Lösung von 0,2 g analysenreinem Kupfersulfat in 1 ml Wasser wurde gleich behandelt. Vor einem dunklen Hintergrund war in der Prüflösung eine schwache, aber eindeutige Trübung zu erkennen, während die Vergleichslösung klar blieb:
Gehaltsbestimmung:
In einem 100 ml-Becherglas wurden 461,3 mg Prüfsubstanz (lufttrocken) in 20 ml Wasser und 5 ml Essigsäure 6N gelöst, 2 g Kaliumiodid zugegeben und mit 0,1N Natriumthiosulfatlösung bis zur Entfärbung titriert, wobei gegen Ende 2 ml Stärkelösung zugegeben wurden.
Ein Milliliter Maßlösung entspricht 24,97 mg Kupfersulfat-5-Hydrat. Der Verbrauch bei meinem Versuch betrug 17,825 ml bei einem Faktor von 0,985, somit 438,5 mg Analyt.
Der Gehalt der Analysensubstanz beträgt 95,04 % CuSO4 ⋅ 5 H2O
Anmerkungen und Diskussion:
Eisen(III)-chlorid lässt sich mit IBMK aus salzsaurer Lösung quantitativ ausschüttlen und so von anderen Metallen trennen. Im DAB 7 wurde der Eisennachweis mit Thioglykolsäure geführt, die eine violettrote Färbung gibt. Wegen der doch geringen Menge war der Berlinerblau-Nachweis eher grün und Thiocyanat nicht blut- sondern orangerot.
Bei der Fällung des Kupfers als Sulfid aus kräftig saurer Lösung bleibt Nickel in Lösung, da Nickelsulfid erst im neutralen/ammoniakalischen Bereich ausfällt. Der Nickelnachweis mit DMG ist eindeutig. Was mich erstaunt hat, ist, dass der Eisennachweis so schwach ist, denn Eisen müsste eigentlich ebenfalls in der Lösung verbleiben.
Der Kobaltnachweis beruht auf der Ausschüttelbarkeit des Kobaltthiocyanates, bzw. der Thiocyanatokomplexe des Kobalts, in organischen Lösungsmitteln. Eisen stört, weil sich Eisen(III)-thiocyanat ebenfalls ausschütteln lässt und eine Rotfärbung gibt. Eisen kann aber mit Fluorid als [FeF6]3- makiert werden. Nickel gibt keine Farbreaktion, so dass man mit dieser Methode Kobalt neben viel Nickel nachweisen kann.
Ich habe eine Positivprobe mit einer Spur Kobalt(II)-chlorid gemacht. Dabei habe ich die Lösung zuerst mit Ammoniumthiosulfat versetzt und dann ausgeschüttelt – das Ergebnis war negativ! Erst als ich erneut festes Ammoniumthiocyanat zugab, bildete sich eine Blaufärbung aus. Man konnte beobachten, dass diese beim Einsinken der Kristalle in die Flüssigkeit an der Grenzfläche zwischen organischer und wässriger Phase zuerst begann. Es sieht so aus, als müsse sich in der organischen Phase undissoziiertes NH4SCN lösen, damit das Kobalt darin in Lösung gehen kann.
Bei der Prüfung auf Chlorid wurde wenig Silbernitrat zugesetzt und eine Vergleichslösung mitgeführt, um eine eventuelle Täuschung durch Ausfallen von Silbersulfat erkennen zu können.
Die Gehaltsbestimmung beruht auf der Oxidation von Iodid zu Iod durch Kupfer(II)-Ionen:
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Im Ganzen ist die Substanz erstaunlich unrein! Sie dürfte dem traditionellen Cuprum sulfuricum crudum entsprechen, wie es früher im Weinbau als Pflanzenschutzmittel verwendet wurde (Kupfer-Kalk-Brühe). In den alten Pharmaziebüchern ist außerdem erwähnt, dass rohes Kupfersulfat noch Zink und Magnesium enthalten kann. Ich habe vor, das bei Gelegenheit auch noch zu prüfen, habe dafür aber keine konkrete Anleitung. Außerdem werde ich eine Portion umkristallisieren und schauen, was es bringt.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Re: rohes Kupfersulfat
Ach du scheiße, ist ja eine Frechheit, wie dreckig das Zeug ist. Dabei ist Kupfersulfat ja wirklich keine teure Chemikalie.
Bei Biolaboratorium gekauft?
Bei Biolaboratorium gekauft?
Nicht umgekehrt?rechts: reines Kupfersulfat, links Substanzprobe
"Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohn Gift. Allein die Doris macht, dass ein Ding kein Gift ist" (Gerhard Schrödingers Katze, 2002)
"Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" (Albert Einstein, 1883)
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Re: rohes Kupfersulfat
Ja, meine rechts-links-Schwäche. Gottseidank bin ich nicht Chirurg geworden! Ich würde ständig das falsche Bein amputieren 

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Re: rohes Kupfersulfat
Wenn man einfach Kupfersulfat in der Kilodose für kleines Geld bestellt, bekommt man eben genau das. Zum Züchten hübscher Kristalle oder als Pflanzenschutzmittel reicht das völlig aus. Analysenreine Qualität kostet das zwanzigfache.
Re: rohes Kupfersulfat
Mir ist sowas noch nie untergekommen, auch nicht bei billigem Kupfersulfat. Das ist ja sogar schon zu dreckig für die ein oder andere Synthese.
@lemmi: warum hast du gleich 3 Eisen-Nachweise gemacht?
@lemmi: warum hast du gleich 3 Eisen-Nachweise gemacht?
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- mgritsch
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Re: rohes Kupfersulfat
Sehr schöne sauber systematische Analyse!
ich finde die Farben erstaunlich blass, so empfindlich wie die Nachweise normalerweise sind, das war beim Rätseln vielleicht ein bisschen irreführend
und Thioglycolsäure hatte ich bisher nur als Maskierungsmittel für Schwermetalle im alkalischen in der Komplexometrie am Radar.

Sieh an, so löst sich das auflemmi hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 20:06 1. Mit 1 ml Salzsäure 6N und Ammoniumthiocyanat deutliche Rotfärbung
2. Mit 1 ml Salzsäure 6N und Kaliumhexacyanoferrat (+ 1 Tropfen Wasserstoffperoxid) grünblaue Färbung
3. Mit 0,05 ml Thioglycolsäure und Ammoniakzusatz violette Färbung


Nach Abtrennung des Ni filtrieren und Zincon…?noch Zink und Magnesium enthalten kann. Ich habe vor, das bei Gelegenheit auch noch zu prüfen, habe dafür aber keine konkrete Anleitung.
Re: rohes Kupfersulfat
Oookay ... hab' ich Zincon ?
Da muss ich den ganzen Aufwand mit dem H2S wohl noch mal machen... Ich hab schon an Thioacetamid gedacht. Leider finde ich meines gerade ums verrecken nicht ...
@Ralf: naja, was anderes als Eisen war in der Lösung nicht nachzuweisen und Thioglycolsäure hatte ich noch nie benutzt...

Da muss ich den ganzen Aufwand mit dem H2S wohl noch mal machen... Ich hab schon an Thioacetamid gedacht. Leider finde ich meines gerade ums verrecken nicht ...
@Ralf: naja, was anderes als Eisen war in der Lösung nicht nachzuweisen und Thioglycolsäure hatte ich noch nie benutzt...
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Re: rohes Kupfersulfat
Das ist auch der Grund, warum ich damals mein verunreinigtes Kupfersulfat letztlich zur Problemstoffsammelstelle gebracht habe, statt es zu rekristallisieren. Absolut unbrauchbar. Es war soviel Nickelsulfat mit drin, dass es schon dunkelblau war. Das kann man doch so nicht verkaufen: schließlich ist es eines der kräftigsten Karzinogene unter den Schwermetallsalzen überhaupt. Wenn es mir denn wenigstens noch als technische Qualität verkauft worden wäre... Im Angebot war aber nichts davon zu lesen. Und auf der Verpackung stand sogat 99,5 %. Da ist solch eine miese Qualität doppelt dreist. Zumal man ja schon mit bloßem Auge erkennen konnte, dass mit der Ware irgendwas nicht stimmte. Der Verkäufer hat mir zwar vollmundig Rücknahme und Analyseergebnis versprochen, aber als ich einen Retourenschein angefordert habe, hat er nicht mehr reagiert...Ralf hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 21:04 Mir ist sowas noch nie untergekommen, auch nicht bei billigem Kupfersulfat. Das ist ja sogar schon zu dreckig für die ein oder andere Synthese.
Wirklich empfehlen kann ich das Kupfersulfat von Fischar. Das wird zwar auch nur in technischer Qualität angeboten. Aber Fremdkationen konnte ich darin noch nie nachweisen. Die quantitative Bestimmung ergab Reinheitsgrade von 100 bis 101 % - was am Kristallwasser liegt:
das Salz ist recht feinkristallin, rieselfähig und auffallend hellblau (aber keinerlei Grünstich). Die stärkste Verunreinigung, die ich darin mal finden konnte, war ein winziges Stückchen Kupferdraht. Damit kann ich leben.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
- mgritsch
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Re: rohes Kupfersulfat
Könnte durchaus sein

(Und Tiron sollte auch brauchbare Farbe ähnlich wie Thioglykolsäure mit Fe(III) geben. Nur Ferrozin ist intensiver…)
Sicherheitshalber eine Vergleichsprobe die mit Zn gespiked ist parallel mitlaufen lassen.
Die Umkristallisation ist sicherlich hilfreich, das Ni ist viel besser löslich und das Fe fällt ja zum Teil schon beim Auflösen. Umkristallisieren kann man eh nicht früh genug lernen

Re: rohes Kupfersulfat
Hast Du selbst Kinder?
Ich hätte meine niemals mit etwas hantieren lassen, wo Nickelsulfat drin ist...
Umkristallisieren kann man auch mit weniger riskanten Substanzen üben.
Ich hätte meine niemals mit etwas hantieren lassen, wo Nickelsulfat drin ist...
Umkristallisieren kann man auch mit weniger riskanten Substanzen üben.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: rohes Kupfersulfat

Was mich mehr interessieren würde: du hattest doch auch so'n unreines Kupfersulfat gekauft. Was war nochmal deine Bezugsquelle? Ich finde den damaligen thread grad' nicht.
Hat da jemand eine Idee zu?lemmi hat geschrieben:Was mich erstaunt hat, ist, dass der Eisennachweis so schwach ist, denn Eisen müsste eigentlich ebenfalls in der Lösung verbleiben.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
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Re: rohes Kupfersulfat
viewtopic.php?t=6295
Es war ein Händler auf hood.de
Nennen kann ich ihn Dir per PN, nicht öffentlich.
Möchte keinen juristischen Ärger wegen übler Nachrede bekommen, auch wenn meine geschilderte Kauferfahrung hundertprozentig real war. Man kann heutzutage gar nicht vorsichtig genug sein...
Ich frage mich auch, wie es überhaupt zu derartig heftigen Verunreinigungen kommen kann. Ich habe schon öfter Kupfersalze direkt aus verdünnter Säure und technischem Kupfermetall hergestellt (Wasserstoffperoxid ist dabei sehr hilfreich). Aber Nickel und Eisen konnte ich darin noch nie nachweisen. Was lösen die Hersteller solcher Drecksware dafür in Säure auf? Münzmetall?
Es war ein Händler auf hood.de
Nennen kann ich ihn Dir per PN, nicht öffentlich.
Möchte keinen juristischen Ärger wegen übler Nachrede bekommen, auch wenn meine geschilderte Kauferfahrung hundertprozentig real war. Man kann heutzutage gar nicht vorsichtig genug sein...
Ich frage mich auch, wie es überhaupt zu derartig heftigen Verunreinigungen kommen kann. Ich habe schon öfter Kupfersalze direkt aus verdünnter Säure und technischem Kupfermetall hergestellt (Wasserstoffperoxid ist dabei sehr hilfreich). Aber Nickel und Eisen konnte ich darin noch nie nachweisen. Was lösen die Hersteller solcher Drecksware dafür in Säure auf? Münzmetall?
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- mgritsch
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Re: rohes Kupfersulfat
Findest du das ungewöhnlich? Immerhin hast du es vorher mit IBMK/HCl extrahiert (oder habe ich falsch verstanden von welcher Probe das ausging?) und es gab auch Fällung von CuS an der etwas adsorbiert mitgerissen werden könnte, viel war es anscheinend eh nicht.lemmi hat geschrieben: Sonntag 23. Februar 2025, 08:38Hat da jemand eine Idee zu?lemmi hat geschrieben:Was mich erstaunt hat, ist, dass der Eisennachweis so schwach ist, denn Eisen müsste eigentlich ebenfalls in der Lösung verbleiben.
- mgritsch
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Re: rohes Kupfersulfat
Auch mit Gefahrstoffen muss man mal lernen umzugehen. Sonst endet man als Phobiker.aliquis hat geschrieben: Sonntag 23. Februar 2025, 01:28 Ich hätte meine niemals mit etwas hantieren lassen, wo Nickelsulfat drin ist...
Re: rohes Kupfersulfat
Von solchen Pauschalisierungen und derartiger Klischeepflege halte ich gar nichts und verwehre mich daher auch persönlich und ausdrücklich dagegen.mgritsch hat geschrieben: Sonntag 23. Februar 2025, 15:57 Auch mit Gefahrstoffen muss man mal lernen umzugehen. Sonst endet man als Phobiker.
Ich gehe seit vier Jahrzehnten mit CMR und anderen Gefahrstoffen um und habe auch keine generelle Angst vor ihnen. Sehr wohl aber treffe ich eine bedachte Auswahl, mit welchen mir der Umgang im gegebenen Setting meines Heimlabors verantwortbar erscheint und mit welchen nicht. Über all die Jahre hat es da durchaus auch Veränderungen gegeben: einiges kam nach eingehender Risikobeurteilung neu hinzu, anderes ging in die Verbannung (vor allem, weil krebserregende Eigenschaften bei vielen Stoffen damals noch nicht bekannt waren). In diesem Zuge habe ich mich u. a. auch irgendwann gegen Nickelsalze entschieden - vor allem wegen der Karzinogenität, aber auch wegen der allergenen Eigenschaften: wir sind hier alle vier Allergiker (meine Frau ausdrücklich auch gegen Nickel) und ich zudem Saison-Asthmatiker.
Am Ende kann das aber jeder so handhaben, wie er will und soweit ihn der Gesetzgeber lässt. Wenn meine Kinder volljährig sind und in eigenem Haushalt leben, können sie umgehen, womit sie wollen. Dann kann ich allenfalls noch Empfehlungen geben. Bis dahin entscheide ich, womit ich sie umgehen lasse und was mir ins Haus kommt und was nicht. Denn noch trage ich hier dafür die Verantwortung.
Das Problem ist momentan eher, dass sie aktuell gar kein Interesse mehr an Naturwissenschaften haben, obwohl ich wahrlich alles in meinen Möglichkeiten liegende dafür getan habe, sie dazu zu motivieren - vor allem durch gemeinsames Experimentieren, und im verantwortbaren/altersgemäßen Rahmen natürlich auch mit Gefahrstoffen (deutlich mehr als ihnen in der Schule ermöglicht wird).

"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)