Kultur: 0.3/ Gruppe: Bakterien/Staphylococcus aureus

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iTim
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Kultur: 0.3/ Gruppe: Bakterien/Staphylococcus aureus

Beitrag von iTim »

Staphylococcus aureus

Bild

Anzucht-/Kulturmedium:


-Mannit-Kochsalz-Phenolrot-Agar (Selektivnährmedium Staphylococcus aureus & !!!MRSA!!!)

Zusammensetzung:

-Mannit-Kochsalz-Phenolrot-Agar
-Pepton aus Casein: 5,0g
-Pepton aus Fleisch: 5,0g
-Fleischextrakt: 1,0g
-D-Mannit: 10,0g
-Natriumchlorid: 75,0g
-Phenolrot: 0,025g
-Agar: 15,0g

Anzuchtbedingungen:

-Isolierung möglich von der Oberfläche von Eiern (erfahrungsgemäß)
-Isolierung möglich in Krankenhäusern, sowie Kommunales Abwasser

weitere Bearbeitung folgt demnächst!
Mit freundlichen Grüssen,
iTim
Algi0506
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Beitrag von Algi0506 »

Danke guter Artikel!

Jedoch weiß ich nicht genau, was mit der Oberfläche von Eiern gemeint ist. Die äußere Schale oder?

Lg
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Dimethylsulfoxid
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Beitrag von Dimethylsulfoxid »

Ja, in das Innere können nur bei Beschädigung Bakterien gelangen. In der Regel findet man auf der Schale solche Bakterien, wegen dem Einsatz von Antibiotika in der Viehhaltung.

Ich möchte aber darauf hinweisen, dass man die Isolation von S. aureus besser lassen sollte (insbesondere aus Krankenhäusern). Zumindest, wenn man nicht passendes Sicherheitsequipment besitzt.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Wenn man unbedingt Staphylococcus aureus isolieren möchte, kann man folgennde Quellen versuchen:

- Abstrich vom Nasenvorhof (trockener, steriler Watteträger)
- Eiter aus Hautinfektionen (Furunkel, etc.)

Staph. aureus gehört zur normalen Hautflora und unterliegt einem laufenden Austausch mit der Umgebung. Die Nasenvorhöfe sind ein typisches Reservoir (dort wird zum Beispiel bei Screening auf MRSA im Krankenhaus ein Abstrich gemacht). Es ist das häufigste Bakterium, das in eitrigen Hautläsionen gefunden wird (ausnahme Akne: dort dominieren typischerweise Anaerobier, vor allem Propionibacterium).

Staph. aureus lässt sich in Abstrichen aus eitrigen Hautläsionen leicht mittels Gramfärbung darstellen. Ich kann mal versuchen ein Foto aus einem meiner Archivpräparate zu machen. Typischerweise sind die traubenförmig gelagerten Kokken von leicht differierender Größe (im Gegensatz zu Streptokokken, die typischerweise gleich groß erscheinen). Aber dieses Kriterium erlaubt natürlich keine eindeutige Identifikation, weil auch andere Mikrokokken so aussehen.

Staph. aureus ist für Menschen mit funktionierendem Immunsystem nicht sonderlich pathogen. Auch MRSA sind entgegen einer weitverbreiteten Meinung nicht aggressiver als normale Staphylokokken (rund 5 % der gesunden Bevölkerung sind damit kolonisiert). Sie sind "nur" resistent gegen Betalactamantibiotika, weshalb sie in Krankenhäusern gefürchtet sind.

Problematisch sind aber die PVL-positiven Staphylokokken. PVL steht für "Panton-Valentine-Leukocidin". Dabei handelt es sich um einen Virulenzfaktor, der den Keimen das Eindringen und die Ausbreitung im Gewebe erleichtert. PVL-positive Staph. aureus rufen Hautinfekte hervor, die nicht wie üblich auf eine Stelle begenzt bleiben, einen Abszess bilden und ausheilen, sondern sie breiten sich in die Umgebung aus, führen zu Nekrosen und rezidivieren leicht. Ganz übel sind Stämme die PVL-positiv und Methicillin-resistent sind.

Höchste Vorsicht beim Umgang mit Kulturen potenziell pathogener Erreger!
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Newclears
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Beitrag von Newclears »

Danke Lemmi. Da kommt der Mediziner zum "Durchbruch" ;) Ich finde es sehr gut, dass Du dich dazu äusserst und damit wieder mal zur Aufklärung beiträgst :thumbsup:
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Algi0506
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Beitrag von Algi0506 »

Vielen Dank!

Einen Abstrich von meinem Nasenvorhof habe ich sogar schon. Nur komischerweise wachsen die Pilze schon vor den Bakterien. (Hab keine Antibiotika verwendet)

Lg
Algi0506
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Beitrag von Algi0506 »

Lieber Dimethylsulfoxid!

Was verstehst du/ versteht ihr eigentlich unter Schutzausrüstung gegen normalpathogene Erreger?
Nur Handschuhe, Schutzbrille, Kittel opt Atemschutz oder auch Sicherheitswerkbänke und Gloveboxes?

Mfg
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Hier mal auf die Schnelle ein paar Fotos:

Bild

Bild

Staphylococcus aureus aus einem Abszess. Das Präparat ist schon älter, daher ist die blauschwarze grampositive Farbe der Bakterien etwas ausgeblichen (wie das so ist: häufige Präparate hebt man einfach nicht auf ....) Im zweiten Bild sieht man die etwas differente Größe der Bakterien ganz gut.

Bild

Streptococcus pyogenes aus einem Nagelumlauf.
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Algi0506
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Beitrag von Algi0506 »

Wie zu erwarten, schöne Bilder! :)

Wievielfache Vergrößerung hast du verwendet? Schätze 400-1000x. Da man die Zellen auch noch schön erkennt.


mfg
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Dimethylsulfoxid
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Beitrag von Dimethylsulfoxid »

@Algi0506 Was soll denn ein "normalpathogener Erreger" sein?
Wenn man direkt an offenen Bakterienkulturen von MRSA arbeitet, dann sollte zumindest eine Sicherheitswerkbank verwendet werden. Ich weiß das sowas gerne mal in Kliniken anders gehandhabt wird, allerdings haben die auch andere Standards und Routine als ein Hobbymikrobiologe.
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lemmi
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Beitrag von lemmi »

Naja, ich finde die Auflösung dieser Kamera lässt sehr zu wünschen übrig (3,0 Megapixel).

Die Vergrößerung kann ich nicht genau definieren. Die Mikroskopvergrößerung war 1000 fach (bei 400fach sind die Bakterien kaum zu erkennen, da geht nur 1000fach). Aber ich habe zusätzlich einen Ausschnitt aus dem Bild gezoomt. Irgendwo kann man bei der Kamera einen Masstab einblenden - aber ich hab' mich damit noch nicht beschäftigt. Wenn man davon ausgeht, daß die Granulozyten (die den Eiter bilden), die zwar nur in abgestorbener Form vorhanden sind, so etwa 15-17 µm messen, kommt man auf einen Durchmesser der Kokken von ca. 1 µm.
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