sich schwärzende Zinkgranalien

Anorganische Chemie.

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lemmi
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sich schwärzende Zinkgranalien

Beitrag von lemmi »

Eine nicht besonders wichtige Frage, aber neugierig bin ich doch:
Bei meinen Tests verschiedener Weine auf Sulfit (10 ml Wein + 5 ml Salzsäure 37% + 10 Zinkgranalien, ein angefeuchtetes Bleiacetatpapuier in den Gasraum gehängt und 5 Min gewartet) habe ich bemerkt, dass einige der Zinkgranalien dabei pechschwarz werden. Hier ein Bild der Granalien nach dem Abspülen:

IMG20250211221609.jpg

Zugegeben: das ist kein Zink p.A. sondern p.S. Ich teste alle Batches von Zinkgranalien, die mir unter die Finger kommen, ob sie arsenfrei sind, und die, die es nicht sind kippe ich zusammen für Synthesen oder qualitative Versuche. :oops: Also sind da Zinkstücke unterschiedlicher Herkunft drin.
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aliquis
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Re: sich schwärzende Zinkgranalien

Beitrag von aliquis »

Hypothese: Ein Tropfen Bleiacetatlösung fällt vom feuchten Indikatorpapier in die Mischung, Blei zementiert an Zink und wird durch Schwefelwasserstoff zu Bleisulfid geschwärzt.
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lemmi
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Re: sich schwärzende Zinkgranalien

Beitrag von lemmi »

Und wieso dann nicht alle gleichmäßig? :wink:
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aliquis
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Re: sich schwärzende Zinkgranalien

Beitrag von aliquis »

Weil sie unter den anderen lagen?

Andere Möglichkeit: die jetzt schwarzen Granalien enthalten selbst weiteres Schwer- oder Halbmetall (z.B. Blei, Kupfer, Zinn, Antimon), das auch im sauren Milieu dunkles Sulfid bilden kann - wäre plausibel, da es sich um vermischte Chargen handelt.
Hatte sich das Indikatorpapier denn verfärbt?
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Ralf
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Re: sich schwärzende Zinkgranalien

Beitrag von Ralf »

Das sieht interessant aus. Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass manche hell und andere dunkel sind. Sonst sollte es auch hell-dunkel gesprenkelte geben. Das schwarze ist vielleicht ein fein verteiltes edleres Metall.
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mgritsch
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Re: sich schwärzende Zinkgranalien

Beitrag von mgritsch »

Versuchen wir es doch mal systematisch :)

die Verfärbung kann stammen:
1) aus der Lösung
2) aus dem Metall selbst

wenn aus der Lösung ist die Frage ob die Zusammensetzung so unterschiedlich sein kann, dass es sich einmal abscheidet und einmal nicht.
wenn aus dem Metall selbst gibt es 3 Möglichkeiten:
- es kann sich um einen unter den Bedingungen nicht aufgelösten Rest oder Re-präzipitiertes Metall handeln (Sb? C? Pb? As? Cu...?)
- es kann sich um ein Reaktionsprodukt handeln (PbS? Sonstiges Sulfid?)
- es kann sich um einen reinen Oberflächen-Rauhigkeitseffekt (verschiedene Anätzung der Kristalle) handeln

Ist das Ergebnis mit einer weniger komplexen Matrix als Wein auch reproduzierbar? (Stattdessen ein ähnliches, definiertes Medium - klare Lösung mit bisschen Weinsäure, Zucker, Sulfit, Alkohol...)
--> wenn nein dann ist eine Komponente des Weins (ggfs was organisches?) im Verdacht.

Ist der Belag denn abwischbar und drunter alles blank?
Kann man die mit dest Wasser gespülten Granalien ggfs mit dem Wattestäbchen davon abwischen und damit testen? (Reaktion auf Säuren/Basen, Tests auf Kationen wenn es sich denn lösen lässt...)
aliquis
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Re: sich schwärzende Zinkgranalien

Beitrag von aliquis »

mgritsch hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2025, 19:03 wenn nein dann ist eine Komponente des Weins (ggfs was organisches?) im Verdacht.
lemmi hat geschrieben: Mittwoch 12. Februar 2025, 07:35 Und wieso dann nicht alle gleichmäßig? :wink:
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