Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

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MarbsLab
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Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

Einführung in die Quantenmechanik
1. Der äußere photoelektrische Effekt

Vom äußeren photoelektrischen Effekt spricht man, wenn Photonen auf ein Metall oder einen Halbleiter treffen und ihre Energie an die Elektronen abgeben, so das diese sich aus dem Atomverband lösen und aus der Metall- bzw. Halbleiteroberfläche heraustreten. Der innere photoelektrische Effekt tritt in Halbleitern auf, deren Leitfähigkeit sich bei Bestrahlung durch Bildung von nicht aneinander gebundenen Elektron-Loch-Paaren erhöht. Über diesen Effekt soll es aber hier nicht gehen.

Der äußere photoelektrische Effekt wurde 1886 von Heinrich Hertz entdeckt, als er Funkenstrecken unter Einfluss von UV-Strahlung untersuchte. Wilhelm Hallwachs führte Hertz' Arbeit fort. Zum Beispiel zeigte er mittels einem Goldblatt-Elektroskop, dass sich eine Metallplatte durch Bestrahlung mit einer Lichtbogenlampe elektrisch aufladen lässt. Auf Grund seiner vielseitigen Untersuchungen wurde der äußere photoelektrische Effekt lange Zeit als Hallwachs-Effekt bezeichnet.

Bei Wilhelm Hallwachs wollen wir zunächst ansetzen und eines seiner Experimente durchführen, um uns erste Erkenntnisse zu erarbeiten. Dazu haben wir ein Video erstellt, in dem gezeigt wird, wie man eine Apparatur nach Hallwachs fertigt und wie man das entsprechende Experiment durchführt.



Wer diesem neuen Medium noch etwas fragwürdig gegenübersteht, kann das Video gern überspringen. Der Aufbau und die Durchführung des Experiments wird über nachstehende Zeichnungen ebenso vermittelt und das Ergebnis kurz beschrieben und gedeutet.

Photoelektrischer Effekt1.png
Abb.1 Schematischer Aubau des Experiments.

Photoelektrischer Effekt2.png
Abb.2 Erdung der Gitterelektrode über eine Schuko-Steckdose.

Legende:

PVC-Stab
Zeiger-Elektroskop
Zinkscheibe 100 mm Durchmesser auf Isolatorfuß
Gitter-Elektrode 100 mm Durchmesser auf Isolatorfuß
Erdung der Gitter-Elektrode
Glasscheibenhalterung
Normalglasscheibe mit 5 mm Dicke
Niederdruck Quecksilberdampf-Lampe mit integriertem Vorschaltgerät in der E27-Fassung (20 W, 254 nm)
Lampensockel mit Netzkabel und Ein-/Ausschalter
Reflektor aus Aluminiumrohr und Aluminium-Ronde
An Lampensockel angeschlossenes Netzkabel mit Ein-/Ausschalter
Schuko-Steckdose
Schutzkontakt (Erdung)
Krokodilklemme

Durchführung:

Der Abstand zwischen der Zink- und Gitter-Elektrode sollte etwa 3-5 cm betragen, der Abstand zwischen der Quecksilberdampf-Lampe und der Gitter-Elektrode etwa 15 cm. Die Glasplatte platziert man genau in der Mitte zwischen Gitter-Elektrode und Lampe. Alles wird in einer Flucht ausgerichtet. Die Zink/-Gitter-Elektrode und die Austrittsöffnung der Lampe müssen sich auf der selben Höhe befinden. Die Gitter-Elektrode wird geerdet (siehe Abb. 2). Die Kontaktfläche des Elektroskops wird mit einem möglichst kurzen Kabel mit der Zink-Elektrode verbunden. Zunächst wird der PVC-Stab mittels eines Wolltuchs (am besten aus Schafswolle) elektrostatisch aufgeladen. Wer zu feuchten Händen neigt, sollte Nitril-Handschuhe tragen. Die Luftfeuchtigkeit sollte so niedrig wie möglich sein. Der aufgeladene PVC-Stab wird vorsichtig und mehrmals über die Kontaktfläche des Zeiger-Elektroskops gestrichen, um das Elektroskop und die Zinkplatte aufzuladen. Der Zeiger schlägt dabei aus und bleibt auch beim ausgeschlagenen Wert stehen, wenn man den PVC-Stab wegnimmt. Hat man einen Helfer, kann der PVC-Stab auch auf dem Elektroskop verweilen. Der angezeigte Wert am Elektroskop wird notiert. Nun schaltet man die Quecksilberdampf-Lampe ein. Hier bildet sich sofort Ozon, das sich geruchlich bemerkbar macht. Für gute Lüftung sorgen, ohne das Zeiger-Elektroskop durch Zug zu beeinflussen. Man sollte auch niemals direkt in den UV-C-Lichtstrahl blicken, da dies zu schmerzhaften Binde- und Hornhautentzündungen führt. Am besten eine entsprechende Schutzbrille tragen! Auch nach minutenlanger Bestrahlung der Zinkelektrode durch die Glasplatte bleibt der Zeiger des Elektroskopes stehen; es ist also keine Entladung festzustellen (manchmal kann sich die Ladung geringfügig verringern, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist). Nun entfernt man die Glasplatte. Der Zeiger geht innerhalb von 1 bis 2 Sekunden auf Null zurück. Damit ist das Experiment beendet. Die Quecksilberdampf-Lampe schaltet man aus, trennt sie vom Netz und lässt sie abkühlen. Die Krokodilklemme zur Erdung der Gitter-Elektrode nimmt man aus der Steckdose.

Erklärung:

Beim Reiben des PVC-Stabs an der Wolle lädt sich der PVC-Stab negativ auf, die Wolle hingegen positiv. Dies liegt daran, dass PVC eine höhere Elektronegativität aufweist als Wolle. Man spricht hier auch von Reibungselektrizität. Da PVC ein sehr guter Isolator ist, bleibt die Ladung zunächst auf dem Stab. Bei Annäherung des PVC-Stabes an die metallische Oberfläche (Träger) des Elektroskops werden die Elektronen auf der Oberfläche verschoben, da sie im Metall „frei“ beweglich sind. Durch den Vorgang wird das Elektroskop und damit auch die Zink-Elektrode elektrisch negativ aufgeladen. Da sowohl der metallische Träger des Elektroskops als auch der Zeiger, der in unserem Fall aus einem Kohlefaserstab besteht und dessen Schwerpunkt unterhalb des Drehpunkts liegt, negativ geladen sind, stoßen sich Träger und Zeiger ab, und der Zeiger wird ausgelenkt. Wird nun die Quecksilberdampf-Lampe eingeschaltet, passiert zunächst gar nichts. Die Glasplatte blockiert die hochenergetischen UV-C Strahlung (200–280 nm). Normales Glas ist im sichtbaren Bereich nur von 380 nm bis 780 nm durchlässig. Diese Strahlung oder besser gesagt die Photonen mit diesen Wellenlängen haben aber zu wenig Energie, um Elektronen aus der Oberfläche der Zink-Elektrode herauszulösen. Weder die Bestrahlungsstärke noch -dauer ändern daran etwas. Nimmt man jetzt die Glasplatte weg, trifft die UV-C Strahlung ungehindert auf die Zink-Elektrode. Da die Energie der UV-C-Photonen gleich oder größer als die Austrittsarbeit \(W_A\), zu der wir noch kommen werden, ist, lösen sich die Elektronen von der Oberfläche des Zinks und wandern durch die Potentialdifferenz \(U_0\) zur Gitter-Elektrode, wodurch sich die Zink-Elektrode bzw. das Elektroskop entlädt.

Photoelektrischer Effekt3.png
Abb. 3 Schematische Darstellung des äußeren photoelektrischen Effekts.


\(
\begin{matrix}
\mathbf{Metall}& \mathbf{W_A}& \mathbf{Metall}& \mathbf{W_A}& \mathbf{Metall}& \mathbf{W_A}&\\
\text{Al}& 4,20\;eV& \text{Ca}& 3,20\;eV& \text{Pt}& 5,36\;eV&\\
\text{Ba}& 2,52\;eV& \text{Au}& 4,71\;eV& \text{W}& 4,53\;eV&\\
\text{Cd}& 4,04\;eV& \text{Fe}& 4,63\;eV& \text{Zn}& 3,95\;eV&\\
\text{Cs}& 1,94\;eV& \text{Mg}& 3,70\;eV& \text{Sn}& 4,39\;eV&&\\
\end{matrix}
\)


Tab. 1 Austrittsarbeit einiger Metalle. Quelle.

Die Ergebnisse dieses Experiments standen damals im Widerspruch zur klassischen Vorstellung von Licht als Wellenerscheinung. Man erinnere sich an den erbitterten Streit zwischen Isaac Newton und Robert Hooke über den Korpuskel- bzw. Wellencharakter des Lichts, der von anderen Wissenschaftlern fortgeführt wurde, bis James Clerk Maxwell die Phänomene des Elektromagnetismus durch seine nach ihm benannten Gleichungen 1873 veröffentlichte. Aus dieser Arbeit ging hervor, dass Licht als elektromagnetische Wellenerscheinung aufzufassen ist. Zum einen ließ mit der Wellentheorie nicht erklären, dass das Austreten der Elektronen nicht von der Bestrahlungsstärke und -dauer abhängt, sondern von der Wellenlänge \(\lambda\) bzw. der Frequenz \(f\) des Lichtes sowie vom Material der Kathodenoberfläche (siehe Tabelle 1). Zum anderen war mittels der Wellentheorie nicht zu erklären, dass die Freisetzung der Elektronen praktisch ohne Zeitverzögerung mit Einfall des Lichtes beginnt und nach dem Ende der Bestrahlung endet. Erst 1905 lieferte Albert Einstein mit seiner Arbeit Ueber einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt eine Erklärung des photoelektrischen Effekts, indem er annahm, das Licht sei ein Strom von „in Raumpunkten lokalisierten Energiequanten, welche sich bewegen, ohne sich zu teilen, und nur als Ganze absorbiert und erzeugt werden können". Die Energiequanten bezeichnete Einstein als Lichtquanta. Erst 1926 gab Gilbert Newton Lewis der kleinsten Einheit der elektromagnetischen Strahlungsenergie den Namen Photon.

Photoelektrischer Effekt4.png
Abb. 4 Auszug aus Einsteins Arbeit zum außeren photoelektrischen Effekt von 1905, auch Lichtquantenhypothese genannt.

Im folgenden wollen wir nun Einsteins Lichtquantenhypothese in Formeln fassen. Da wir den Begriff Photon bereits verwendet haben, werden wir diesen weiter verwenden, obwohl er geschichtlich nicht korrekt ist. Auch sei vermerkt, dass wir bereits die Planck-Konstante \(h\) verwenden, obwohl Einstein in seiner Arbeit die Proportionalitätskonstante \(\beta\) verwendete, die er noch keinem bestimmten Wert zuordnete. Erst Robert Millikans Arbeit von 1916 zeigte, dass die Proportionalitätskonstante \(\beta\) mit der Planck-Konstante übereinstimmt.

Wir beginnen mit Max Plancks berühmter Formel

\(\displaystyle E_{\gamma }=h\cdot f \qquad (1)\)

mit

\(E_{\gamma }\): Energie des Photons (Deutung nach Einstein),
\(h=\left [ 6,62607015\cdot 10^{-34}\;\text{Js} \right ]\): Planck-Konstante, auch Plancksches Wirkungsquantum genannt,
und
\(f\): Frequenz des Photons.

Bemerkung: Plancks Formel \((1)\) werden wir hier nicht herleiten, weil uns aufbauend auf diesen Artikel noch das notwendige Wissen und Rüstzeug fehlt und die Herleitung des Planckschen Strahlungsgesetzes, aus der \((1)\) hervorgeht, vom Umfang ein eigener Artikel wäre.

Sei nun \(E_{kin}\) die maximale kinetische Energie des herausgelösten Elektrons, lässt sich die Energie des Photons folgendermaßen formulieren:

\(\displaystyle E_\gamma=W_A+E_{kin}. \qquad (2)\)

Hier mag der eine oder andere sich vielleicht wundern, warum man Arbeit mit Energie gleichsetzt. Nun ist die Austrittsarbeit \(W_A\) eine Beschleunigungsarbeit. Das Elektron mit der Masse \(m\) wird aus der Ruhe heraus auf die Geschwindigkeit \(v\) beschleunigt. Im einfachsten Fall bewegt sich das Elektron entlang einer Geraden und eine konstante Kraft \(F\) wirkt in Richtung der Bewegung. Es gilt also

\(\displaystyle W_A=F \cdot s, \qquad (3)\)

wobei \(s\) die zurückgelegte Strecke ist. Aufgrund der konstant wirkenden Kraft erfährt das Elektron eine gleichmäßige Beschleunigung \(a\) nach dem Zweiten Newtonschen Gesetz \(F=m \cdot a\). Nach einer Zeit \(t\) beträgt die Geschwindigkeit des Elektrons \(v=a\cdot t\) und die zurückgelegte Strecke \(s=\frac{1}{2}\cdot a \cdot t^{2} \). Substituiert man \(F\) und \(s\) in \((3)\), erhält man

\(\displaystyle W_A=m \cdot a \cdot\frac{1}{2} \cdot a \cdot t^{2}=\frac{1}{2}\cdot m\cdot \left ( a\cdot t \right )^{2}=\frac{1}{2}\cdot m \cdot v^{2}. \qquad (4)\)

Die Austrittsarbeit \(W_A\) ist also ebenfalls als kinetische Energie des Elektrons zu betrachten, also jene Energie, die notwendig ist, das Elektron aus dem Atomverbund herauszulösen.

Kehren wir nach diesem kleinen Exkurs zu \((2)\) zurück. Hier lässt sich \( E_\gamma\) durch \(h\cdot f\) ersetzen:

\(\displaystyle h\cdot f=W_A+E_{kin}. \qquad (5)\)

Auch die Austrittsarbeit \(W_A\) lässt sich so formulieren:

\(\displaystyle W_A=h \cdot f_0 \qquad (6)\)

\(f_0\) ist hierbei die Grenzfrequenz, also diejenige Frequenz, ab welcher die Photonen genügend Energie haben, um Elektronen aus dem Metall herauszulösen. Eingesetzt in \((5)\) und Ausklammern von \(h\) ergibt

\(\displaystyle E_{kin}=h\cdot\left(f-f_0\right). \qquad (7)\)

Da \(h\) und \(E_{kin}\) nicht negativ sein können, gilt

\(\displaystyle f\geq\ f_0. \qquad (8)\)

Als nächstes betrachten wir die sogenannte Stoppspannung \(U_S\). Diese lässt sich mittels unserem Experiment nicht erarbeiten. Dazu müssen wir eine Vakuum-Fotozelle mit einer Ringanode und einer Kathode aus einem Alkalimetall (meist Cäsium wegen der geringen Austrittsarbeit) heranziehen, siehe dazu Abb. 5. Die Anordnung wird auch Gegenfeldmethode genannt. Auch Robert Millikan hat sie benutzt, um Einsteins Proportionalitätskonstante \(\beta\) zu bestimmen. Wir werden gegebenenfalls in einem späteren Artikel den Gegenfeld-Versuch nachholen und wie Millikan die Planck-Konstante \(h\) experimentell ermitteln.

Photoelektrischer Effekt5.png
Abb. 5 Gegenfeldmethode zur Ermittlung der Stoppspannung.

Die Stoppspannung \(U_S\) ist nun bei der Gegenfeldmethode gerade die Spannung (angezeigt am Voltmeter), bei der der Photostrom (angezeigt am Amperemeter) gegen null geht. Da die Spannung \(U\) gleich der elektrischen Energie \(E_{el}\) pro Ladung \(Q\) ist, lässt sich die elektrischen Energie \(E_{el}\) bezogen auf die Stoppspannung \(U_S\) schreiben als

\(\displaystyle E_{el}=U_S\cdot Q. \qquad (9)\)

Beziehen wir die elektrische Energie auf ein Elektron, entspricht die Ladung \(Q\) der Elementarladung \(e\), also

\(\displaystyle E_{el}=U_S\cdot e. \qquad (10)\)

1905 war weder bekannt, dass die Elementarladung die kleinste frei existierende elektrische Ladungsmenge ist noch dessen genauer Wert. Erst 1910 gelang es Milikan und Harvey Fletcher mit ihrem berühmten Öltröpfchen-Versuch, die Ladung eines Elektrons genauer zu bestimmen. Auch hier zeigte sich eine Quantisierung, in dem Fall die Quantisierung der Ladung, was bedeutet, dass alle elektrischen Ladungen in der Natur ganzzahlige Vielfache der Elementarladung sind.

Setzt man \((10)\) in \( (7)\) ein und löst nach \(U_S\) auf, erhält man

\(\displaystyle U_S=\frac{h}{e}\cdot \left(f-f_0 \right). \qquad (11)\)

Für die Frequenz gilt wiederum

\(\displaystyle f=\frac{c}{\lambda}. \qquad (12)\)

mit der Lichtgeschwindigkeit \(c\) und der Wellenlänge \(\lambda\) und analog für die Grenzfrequenz \(f_0\):

\(\displaystyle f_0=\frac{c}{\lambda_0}. \qquad (13)\)

Auch in \((7)\) lässt \(f\) und \(f_0\) entsprechend substituieren:

\(\displaystyle E_{kin}=h\cdot c \cdot \left(\frac{1}{\lambda }-\frac{1}{\lambda_0}\right). \qquad (14)\)

Über \(E_{kin}=\frac{1}{2}\cdot m\cdot v^{2}\) lässt sich auch die maximale Geschwindigkeit \(v_{max}\) mit der Masse \(m_e\) des herausgelösten Elektrons herleiten:

\(\displaystyle \frac{1}{2}\cdot m_e\cdot v_{max}^{2}=h\cdot c \cdot \left(\frac{1}{\lambda }-\frac{1}{\lambda_0}\right), \qquad (15)\)

\(\displaystyle v_{max}=\sqrt{\frac{2\cdot h\cdot c}{m_e}\cdot\left(\frac{1}{\lambda}-\frac{1}{\lambda_0}\right)}. \qquad (16)\)

Da auch \(E_{kin}=e\cdot U_S\) ist, lässt sich \(v_{max}\) noch wie folgt beschreiben:

\(\displaystyle v_{max}=\sqrt{\frac{2\cdot e \cdot U_S}{m_e}}. \qquad (17)\)

Für seine 1905 veröffentliche und in diesem Artikel dargestellte Deutung des äußeren photoelektrischen Effekts wurde Albert Einstein erst für das Jahr 1921 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet, da seine Lichtquantenhypothese zunächst umstritten blieb.

Literatur:

Albert Einsten, Ueber einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt (1905) (pdf)
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mgritsch
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 19:32 Wer diesem neuen Medium noch etwas fragwürdig gegenübersteht, kann das Video gern überspringen.
Na du hast Humor ;) :mrgreen: neues Medium? In 2025? :yeah: :angel:
Ich persönlich finde die Kombination aus verschiedenen Medien optimal. Es gibt Abläufe die einfach sind aber mühsam textlich zu beschreiben/lesen sind und das (bewegte) Bild sagt mehr als 1000 Worte. Und es gibt content der langweilt bestenfalls im Video, Formeln oder Mengenangaben. Oder man möchte etwas in Ruhe im Kopf nachvollziehen ohne vom Videotakt getrieben zu sein. Die Mischung macht es, aber der Aufwand für Video ist nicht ohne. Von daher danke dass du das kombinierst.
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MarbsLab
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 23:18 Na du hast Humor ;) :mrgreen: neues Medium? In 2025?
Ich liebe solchen Humor in wissenschaftlichen Abhandlungen. Ein Klassiker ist der hier:
Dm0PeJU.png
Dm0PeJU.png (155.27 KiB) 533 mal betrachtet
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lemmi
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von lemmi »

Das ist wirklich schon ein sehr altes Medium:
IMG_20250331_142137.jpg
Dennoch gehöre ich zu denjenigen, die lieber lesen als Videos zu schauen. Ist eigentlich auch das Format unserer Artikel auf Illumina. Ich freue mich auf die schriftliche Versuchsbeschreibung und Erklärungen!
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

lemmi hat geschrieben: Donnerstag 3. April 2025, 05:46 Dennoch gehöre ich zu denjenigen, die lieber lesen als Videos zu schauen.
Alles gut, lemmi :). Was ich aber gut finde, ist, dass viele Universitäten wie das MIT schon längere Zeit ihre Vorlesungen auf YouTube zur Verfügung stellen. Ich habe mir zum Beispiel alle MIT-Vorlesungen zum Thema The Inflationary Universe mit Alan Guth angesehen. Eine hervorragende und kostenlose Möglichkeit, sich als Amateur-Forscher weiterzubilden.
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Uranylacetat
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von Uranylacetat »

Ein guter Start in das Thema! :thumbsup:

Ich lese auch gerne. Ich finde aber auch Videos von Aufbauten und Durchführung der Experimente ergänzend sehr hilfreich. Daher auch von mir Danke für die Kombination.
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

Uranylacetat hat geschrieben: Donnerstag 3. April 2025, 10:45 Ein guter Start in das Thema! :thumbsup:
Danke!
Ich möchte an dieser Stellung auch mal mit dem Märchen aufräumen, ich würde hier Werbung für meinen Kanal machen. Ich verdiene durch YouTube-Werbung zwischen 1-2 Euro für 1000 Aufrufe, aber allein die Materialkosten pro Video betragen zwischen 50 und 300 Euro. Das heißt, ich mache bei jedem Video einen nicht unerheblichen Verlust. Auch die Aufrufe über Illumina sind marginal. Sie bewegen sich im Bereich von 50 bis 100 Aufrufe pro Video.
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

So, ich wäre mit dem Artikel mal vorerst fertig. Er ist etwas länger geworden als ich geplant hatte. Verbesserungsvorschläge, Hinweise auf Grammatik- und Rechtschreibfehler oder inhaltliche Korrekturen werden gerne entgegengenommen. Ich habe bei diesem ersten Artikel darauf geachtet, ohne Höhere Mathematik auszukommen. Das wird allerdings in folgenden Artikeln zur Quantenmechanik nicht lange so bleiben :D.
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mgritsch
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von mgritsch »

Finde ich gut und sehr gelungen, die große Tiefe beim theoretischen Hintergrund schadet nicht. Wer damit nichts anzufangen weiß kann es ja überspringen. :thumbsup:

Anmerkungen:
Ich würde es wichtig finden mehr Zitate, insbesondere an den entsprechenden Stellen im Text zu setzen. zB was ist die Quelle der Austrittsenergien? Das gebieten schon die Anstandsregeln des Zitierens ;)

Ich würde es auch gut finden, mehr Bezug zwischen Experiment und Theorie herzustellen. Welche Wellenlänge braucht es nun konkret bei Zn (oder den anderen Metallen)? Passt das zum experimentellen Befund? (Andere Metalle im Experiment benutzen?)

Die Teile über die Stoppspannung haben keinen Bezug zum Experiment, ist vielleicht dann schon ein bisschen viel des guten?

Formatierung: es scheint dass Latex ein paar mehr Zeilenumbrüche verursacht als gut wäre, ist mir auch schon aufgefallen… das verlängert den Text unnötig. Keine Ahnung ob/wie man das in den Griff bekommen kann, vielleicht eine Frage für Tristan?
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 17:18 Ich würde es auch gut finden, mehr Bezug zwischen Experiment und Theorie herzustellen. Welche Wellenlänge braucht es nun konkret bei Zn (oder den anderen Metallen)? Passt das zum experimentellen Befund? (Andere Metalle im Experiment benutzen?)

Die Teile über die Stoppspannung haben keinen Bezug zum Experiment, ist vielleicht dann schon ein bisschen viel des guten?
Danke erstmal :) Ich muss aber hier sagen, dass es sich bei dem Artikel um keine Experimentieranleitung sondern um eine Einführung in die Quantenmechanik handelt. Die Stoppspannung gehört zum äußeren photoelektrischen Effekt einfach dazu. Zur Stoppspannung werde ich in einem weiteren Artikel noch näher kommen. Eine Vakuum-Fotozellen-Röhre (https://www.reichelt.at/at/de/shop/prod ... pol-259744) ist bereits bestellt :yeah:
mgritsch hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 17:18 Formatierung: es scheint dass Latex ein paar mehr Zeilenumbrüche verursacht als gut wäre, ist mir auch schon aufgefallen… das verlängert den Text unnötig. Keine Ahnung ob/wie man das in den Griff bekommen kann, vielleicht eine Frage für Tristan?
Bei mir kommt vor und nach einer Formel grundsätzlich eine Leerzeile, um die Formel herauszuheben und leserlicher zu machen. Das ist zumindest bei mathematischen Abhandlungen Standard :D. PS: Könntest du da vielleicht einen screenshot machen?

Bei mir sieht das so aus, was ich ästhetisch ansprechend finde:
Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt - Illumina – Mozilla Firefox 06.04.2025 17_52_46.png
Die Quelle für die Tabelle mit den Austrittsarbeiten werde ich einfügen :thumbsup:. Die Abbildungen habe ich übrigens alle selber gezeichnet.
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mgritsch
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 17:43 dass es sich bei dem Artikel um keine Experimentieranleitung sondern um eine Einführung in die Quantenmechanik handelt.
Nun da es mit dem Experiment beginnt kann man ja trotzdem die Praxis mit der Theorie abgleichen :) Im Idealfall entspricht die Austrittsarbeit bei Zn der Wellenlänge.. ab wie viel eV reicht die UV Lampe nicht mehr / wie viel nm braucht es mindestens..
Die Stoppspannung gehört zum äußeren photoelektrischen Effekt einfach dazu. Zur Stoppspannung werde ich in einem weiteren Artikel noch näher kommen. Eine Vakuum-Fotozellen-Röhre (https://www.reichelt.at/at/de/shop/prod ... pol-259744) ist bereits bestellt :yeah:
Dann wäre das ja auch der nsheliegende Ort für die zugehörige Theorie, oder?
Bei mir kommt vor und nach einer Formel grundsätzlich eine Leerzeile, um die Formel herauszuheben und leserlicher zu machen. Das ist zumindest bei mathematischen Abhandlungen Standard :D. PS: Könntest du da vielleicht einen screenshot machen?
Vor/nach Formel ist keine Frage, aber es scheint das kommt vor jedem Formelzeichen auch im Fließtext vor:
IMG_3677.jpeg
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 22:33 Dann wäre das ja auch der nsheliegende Ort für die zugehörige Theorie, oder?
Naja, die Gegenfeld-Methode gehört zum photoelektrischen Effekt. Das ist keine andere Theorie. Ich möchte die Gegenfeld-Methode aber auch zur Bestimmung von \(h\) verwenden, deswegen habe ich mir das für den nächsten Artikel aufgehoben. Ich würde also die Gegenfeld-Methode gerne drinlassen und das nicht noch einmal extra behandeln :)
mgritsch hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 22:33 Vor/nach Formel ist keine Frage, aber es scheint das kommt vor jedem Formelzeichen auch im Fließtext vor:
Merkwürdig. Bei mir tritt das nicht auf (gleiche Stelle):
Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt - Illumina – Mozilla Firefox 06.04.2025 23_25_35.png
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von MarbsLab »

Vakuum-Fotozelle 90 CV mit Cäsium auf oxidiertem Silber als Kathodenmaterial:
IMG_1645.jpg
IMG_1653.jpg
IMG_1647.jpg
Die Kathodenfläche sieht schon ziemlich inhomogen aus, aber ansonsten ist die Röhre in einem fantastischen Zustand. Eine Rarität :D .
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lemmi
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von lemmi »

Sehr schöner Artikel, MarbsLab! Die schrittweise mathematische Herleitung ist sehr gut nachvollziehbar. Ich biete an, den Artikel zu gegebener Zeit grammatisch-stilistisch noch ein bisschen zu glätten.

Ich habe noch eine semantische Frage: du beginnst mit "...wollen wir Einsteins Lichtquantenhypothese herleiten..." und endest mit der Formulierung für die maximale Geschwindigkeit der freigesetzten Elektronen. Inwiefern wird da die genannte Hypothese hergeleitet? Ist die Lichtquantenhypothese nicht vielmehr der Ausgangspunkt für die im folgenden entwickelten mathematischen Betrachtungen?

Knackpunt ist m. E. die Bedeutung von "herleiten". Herleiten heißt in meinem Verständnis so viel wie "zeigen dass es so ist, indem man von einfacheren/ bekannten Annahmen ausgeht und mathematische Umformungen vollzieht" (z.B. kann man E=m⋅c² als Resultat aus mathematischen Entwicklungen herleiten). Aber durch die Mathematik wird doch die Lichtquantenhypothese nicht hergeleitet, sondern umgekehrt unter Voraussetzung derselben (der Annahme einer fo etc.) werden die mathematischen Formulierungen entwickelt. Oder wie siehst du das?
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Ralf
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Re: Einführung in die Quantenmechanik–Der äußere photoelektrische Effekt

Beitrag von Ralf »

MarbsLab hat geschrieben: Mittwoch 2. April 2025, 19:32 Abb.1 Schematischer Aubau des Experiments.
Die Abbildungen sehen aus wie aus einem Lehrbuch, aber es ist genau das abgebildet, was du im Video zeigst. Also hast du es selbst gezeichnet? Mit einem speziellen Programm?
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