Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

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lemmi
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von lemmi »

Also, es tut mir leid, daß ich pampig geworden bin! Ich hatte das mit dem Bie-Dro 1963 nicht als Herstellungsangabe verstanden. Ich sollte nicht eben mal kurz in der Mittagspause Posts absetzen wenn ich eigentlich mit dem Kopf woanders bin....

@Uranyl: wenn da Weihnachten 1963 draufsteht würde das aber eher für ein Deko-Gefäss sprechen. Zumindest so mal gedacht. Kann natürlich gut sein dass die Apothekerin es dann einfach doch für das benutzt hat, was draufstand :wink:
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Uranylacetat
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von Uranylacetat »

Alles gut @lemmi ... :wink: Die Drogistin hatte damals eine Reihe von diesen schicken Gefäßen tatsächlich zur noch Aufbewahrung genutzt. Ich denke allerdings auch, dass viele Apotheken und Drogerien großenteils die Gefäße auch schon damals zur Deko ausgestellt hatten, wie z. B. der damalige Dorf-Apotheker.

Bei der Drogistin dufte ich mich öfters im Laden und in den versteckten Ecken umgucken; nachdem sie mich als Jugendlichen besser einschätzen konnte. Unter anderem gab es ein großes Kellergewölbe, wo in einer dunkleren Ecke noch Farbstoffe aus Kaisers Zeiten / Weimarer Republik in originalen Holzfässern von BASF zu je 5 kg lagerten. Es waren überwiegend Triphenylmethan-Farbstoffe, die mir ein weites Feld zum Experimentieren boten. Ob Du es glaubst oder nicht: Ich hab diese Frau schon fast mehr gemocht als meine Mutter … Auch andere Chems besorgte sie mir ohne Murren … ;)
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aliquis
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von aliquis »

lemmi hat geschrieben: Dienstag 21. Januar 2025, 23:21 Also, es tut mir leid, daß ich pampig geworden bin! Ich hatte das mit dem Bie-Dro 1963 nicht als Herstellungsangabe verstanden. Ich sollte nicht eben mal kurz in der Mittagspause Posts absetzen wenn ich eigentlich mit dem Kopf woanders bin....
Kein Ding. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Dass Du den Anstand besitzt, Dich zu entschuldigen, finde ich gut. :thumbsup:

Zu den Dosen: dass sie Deko-Zwecken dienten, tut ihnen ja keinen Abbruch. Es spricht nichts dagegen, privat Substanzen gemäß auf Aufschrift darin zu lagern (solange sie nicht hygroskopisch sind oder stark ausdünsten). Gewerblich wäre das wegen der GHS-Vorschriften vermutlich mittlerweile etwas schwierig...
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Uranylacetat
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von Uranylacetat »

Um mal wieder zum Thema zurückzukommen :wink: :
IMG_20250122_185840~2.jpg
Diese Gefäße habe ich Ende der Nullerjahre in der „Bucht“ = eBay erstanden und selbst befüllt. Heute machen „bekloppte“ Sammler das zu Mondpreisen. Das ist aber bei gut erhaltenen, „historischen“ Experimentierkästen genauso.
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von aliquis »

Stammen die Flaschen aus Apotheken/Drogerien?

Sind die Stopfen bei der Weinsäure und Weinsteinsäure original?

Warum wurde Borax in Braunglas aufbewahrt?

So hübsch die Steilbrustflaschen anzusehen sind, so unpraktisch fand ich sie immer.
Dem Sammlerwert tut das natürlich keinen Abbruch...
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Uranylacetat
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von Uranylacetat »

@aliquis, das siehst Du richtig. Der Stopfen auf der Weinsäure-Flasche ist nicht original. Mich stört das nicht. Ja, diese Behältnisse stammen aus Apotheken.

Die Beschriftungen sind alle abriebfest. Die sind mit Wasserglastinten bedruckt worden. Beim Weinstein ins Porzellan gebrannt …
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von aliquis »

Wasserglastinte. :) Das ist wirklich historisch.

Ist der Stopfen auf dem Kaliumhydrogentartrat original aus Kunststoff?
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Uranylacetat
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von Uranylacetat »

Original Porzellan.

Zum Borax im Braunglas: Vermutlich hatte diese Apotheke eine ganze Reihe von diesen schicken Flaschen im Regal gehabt. :wink:
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von aliquis »

Uranylacetat hat geschrieben: Donnerstag 23. Januar 2025, 13:34 Zum Borax im Braunglas: Vermutlich hatte diese Apotheke eine ganze Reihe von diesen schicken Flaschen im Regal gehabt. :wink:
Ja, besser eine lichtunempfindliche Substanz in einer Braunglasflasche als eine lichtempfindliche in Klarglas... :wink:
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von aliquis »

Ich hab mal bei ebay gestöbert.
Wie bei allem kann man viel Geld ausgeben, wenn man gezielt etwas sehr Spezielles oder Rares sucht.
Allgemein ist das Angebot an diesen alten Flaschen aber noch sehr groß und die durchschnittlich erzielten Preise kaum höher als die von fabrikneuen Flaschen ohne Etikett. Genug Bezahlbares für Sammlerfreuden, das meist ohne großen Überbietungskampf den Besitzer wechselt.
Hier mal ein beendetes Angebot in üblicher Preisklasse: www.ebay.de/itm/375867624377?_skw=apoth ... R9rVz72SZQ
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von Uranylacetat »

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe erst mal genug davon. :wink: Mir ging es auch um die historischen Beschriftungen bzw. Etiketten per Wasserglastinte oder in Porzellan / Keramik gebrannt.
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von lemmi »

Jetzt mal von mir. Zu meinem ersten Erwerbungen gehören diese beiden Gefäße, die ich während des Chemiepraktikums an der Uni, Ende der 80 er, geschenkt bekam. Damals wurden die Labore gerade modernisiert und alte Gefäße ausrangiert:

IMG20250125094137.jpg

Der Inhalt ist nicht ganz so alt. Das Phosphorsalz ist das, welches ich vorletztes Jahr hergestellt habe. Das Eisensulfat habe ich irgendwann mal gekauft.
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von lemmi »

Ebenfalls aus dieser Zeit:

IMG20250125094233.jpg

Wo ich diese Büchse damals her hatte, weiß ich tatsächlich nicht mehr! Jedenfalls war sie noch halbvoll. Das KMnO4 war entsprechend oberflächlich trübe (es waren Kristalle), vielleicht auch staubig. Ich habe es damals entsorgt. Diese Dose stammt mindestens aus der Zwischenkriegszeit. Der Boden ist aus Holz, der Rest ist Karton.
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von aliquis »

Papier und Holz dürften sich nicht gerade stabilsierend auf den Inhalt ausgewirkt haben. Aber zumindest war er lichtgeschürzt. Womöglich war Braunglas oder Porzellan zu der Zeit gerade Mangelware.
Man erkennt die unterschiedlichen Standards: was im Analyselabor ein No-go wäre, reicht zur Bereitung von antiseptischen Bädern immer noch aus.
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Re: Historische Gefäße aus Apotheke & Drogerie

Beitrag von lemmi »

Ich glaube auch, dass diese Pappdose nicht aus einer Apotheke stammt, sondern aus einer Drogerie. Sie war sicher schlicht billiger als die Glas- oder Porzellangefäße, die in Apotheken Standard waren, und ihre Verwendung nicht unbedingt Ausdruck eines Mangels. Ich vermute, dass nach der Apothekenbetriebsordnung die Aufbewahrung von Kaliumpermanganat in Pappdosen nicht gestattet war.

EDIT: nochmal zu den Stopfen:

Flaschen mit eingeschliffenem Glasstöpsel sind meines Wissens nach erst in den (späten) 60ern oder in den 70ern normiert worden. Vorher wurde jeder Stöpsel eigens in seine Flasche eingeschliffen. Das hat zur Folge, dass praktisch kein Stöpsel richtig auf irgendeine andere Flasche passt. In den Apotheken wurden deshalb Gefäß und Stöpsel mit einer eingravierten Nummer versehen, damit man z. B. nach dem Auswaschen wusste, was zusammengehört.
Das Problem mit den alten Standgefäßen heute ist genau dieses: fast immer passen die Stöpsel nicht! Ich überprüfe das z. B. auf Flohmärkten immer und schaue nach, ob die Gravuren übereinstimmen. Solche Flaschen sind rar! Selbst in einer Apotheke, die ich neulich besucht habe, wo 'zig alte Standgefäße zum Verkauf angeboten wurden, saß auf keinem (!) der passende Stöpsel! Beim Entleeren und Reinigen der Gefäße hatte niemand darauf geachtet...
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