Geräte:
Stativ mit Muffe und Klemme, Gasbrenner, hitzebeständiges Reagenzglas, Spatel
Chemikalien:
Natriumammoniumhydrogenphosphat-Tetrahydrat (Phosphorsalz)
Zink als Granalie oder kleine Blechstückchen
Hinweise:
Bei der Pyrolyse von Phosphorsalz zu Metaphosphat entsteht u. a. Ammoniakgas. Es wird daher empfohlen, bei geöffnetem Fenster oder unter dem Abzug zu arbeiten. Der bei der Reaktion entstehende Phosphordampf wird praktisch nicht freigesetzt, da er direkt oberhalb der Schmelze verbrennt. Das dabei entstehende Phosphorpentoxid wird von der Schmelze weitestgehend resorbiert.
Das Reagenzglas bekommt beim Abkühlen/Erstarren der Schmelze Sprünge und darf nicht wiederverwendet werden. Einmal unterbrochen, darf das Erhitzen daher nicht mehr fortgesetzt werden.
Durchführung:
Es werden ca. 4 g Phosphorsalz in das Reagenzglas gegeben, dieses mithilfe einer Klemme schräg ins Stativ eingespannt und das Salz im Reagenzglas mit einem Bunserbrenner kräftig erhitzt (während des gesamten Experiments). Dabei schmilzt das Salz rasch, gibt viel Wasserdampf und schließlich auch Ammoniak ab. Wenn die Bläschenbildung nachlässt, entsteht eine zähflüssige Schmelze. In diese lässt man nun eine Zinkgranalie hineingleiten, die im weiteren Verlauf schmilzt und rötlich glüht. Schon nach kurzer Zeit steigen Dampfbläschen an die Oberfläche, die bei Kontakt mit Luftsauerstoff unter Lichterscheinung und knatterndem Geräusch verbrennen. Die Reaktion ist beendet, wenn mindestens einer der Reaktanden verbraucht ist (Dauer: ca. eine halbe Stunde!). Sie kann aber auch durch Einstellen des Erhitzens vorzeitig beendet werden.
Anstatt einer Zinkgranalie kann ein auch ca. 2-3 cm langes (nicht mehr!), einmal gefaltetes Stück Magnesiumband verwendet werden. Die Reaktion ist dann einmalig zu Beginn deutlich heftiger als mit Zink, weil Magnesium unter greller Feuererscheinung auf einen Schlag abreagiert, während der dabei entstandene Phosphor hinterher trotzdem nur langsam nach und nach als Dampfbläschen aus der Schmelze aufsteigt und abbrennt.
Entsorgung:
Geringe Mengen unverbrannten weißen Phosphors werden in der erstarrten Schmelze eingeschlossen, die durch Zugabe von Natriumhypochloritlösung oxidiert werden müssen, damit Glas und anhaftendes Zinkoxid (über den Hausmüll) sowie Flüssigkeitsüberstand (über den Ausguss) nach 24 Stunden Einwirkdauer gefahrlos entsorgt werden können. Überschüssige Chlorbleichlauge wird zuvor mit Natriumdisulfit reduziert.
Erklärung:
Beim Erhitzen von Phoshorsalz wird zunächst Kristallwasser abgegeben, danach neben Wasser auch Ammoniak, wodurch sich Natriummetaphosphat bildet:
Zink reduziert das Metaphosphat zu Phosphor:
Dieser verdampft in der Hitze und verbrennt bei Kontakt mit Luftsauerstoff sofort zu Phosphorpentoxid:
Bilder:
Momentaufnahme des Versuchs
Der Versuch im Video
Literatur:
K. Waselowsky. 225 x Chemie - Ein Experimentierbuch, Stuttgart 1982, S. 87f