Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
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Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Falls jemand von euch noch einen guten Magnetrührer von IKA sucht, für Verhältnismäßig wenig Geld, könnte damit fündig werden:
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Wenn ich weitere Schnäppchen entdecke, werde ich es hier auch posten, vielleicht nutzt es jemanden noch
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Kommt ein Chemiker in eine Apotheke und sagt: "Ich hätte gerne Acetylsalicylsäure."
Der Apotheker antwortet: "Sie meinen Aspirin?"
Der Chemiker: "Genau, ich kann mir bloß dieses blöde Wort nie merken."
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 2-242-4425
Eine Kiste Chaos, die ich zu gerne hätte. Leider ist es die 2h Fahrt dann doch nicht Wert.
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Den habe ich auch gesehen. Es gibt auch noch einen zweiten in Essen.
Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Ja, der C1 wird noch relativ häufig angeboten. Meist aber entweder teuer oder in einem erbärmlichen Zustand.
Die beiden aus Bremen und Essen sehen recht gut aus und sind preislich trotzdem ein Schnäppchen.
Ein paar Teile fehlen schon, aber vieles kann man noch beim Ersatzteilservice nachbestellen. Schade ist es um die hübschen Schnappdeckelgläschen. Die gibt es in dieser Form nicht mehr. In den letzten Kästen waren es nur noch Plastikröhrchen, die man ohne Deckelheber nicht öffnen kann. Und es ist auch nur noch recht wenig Chemikalie drin. Diese Röhrchen haben alle einen mehr oder weniger hohen "Betrügerboden", der sie nur voll erscheinen lässt.
Ich halte den alten C1 als Einstieg in die Hobbychemie auch heute noch für gut geeignet. Leider lassen sich die beiden roten Flaschen für die Schwefel- und Salpetersäure nicht mehr mit den erforderlichen Konzentrationen befüllen...
Ich bin durch Glück später nochmals sehr günstig an ein vollständiges und nahezu unberührtes Exemplar des C1 gekommen - selbst die Perhydrit-Tabletten sind erhalten und enthalten tatsächlich noch wirksames Peroxid. Alles quasi fabrikneu und daher eigentlich viel zu schade zum Benutzen...
Mein alter C1 von damals hat im Gegensatz dazu bereits das Zeitliche gesegnet, so dass ich ihn - bis auf wenige Einzelteile, vor allem aus Glas - bereits vor geraumer Zeit den Weg alles Irdischen gehen ließ statt den Schrott noch in der Bucht anzubieten (beschädigter Karton, verschmutzte Styroporeinlage, korrodierte Metallgegenstände, fehlende Reagenzgläser, eine angekokelte Reagenzglasklammer, verschimmelte Korken, brüchige Gummistopfen, Schläuche und Schnappdeckel, dementsprechend auch einige verwitterte Chemikalien sowie das Anleitungsbuch, das Wellen geschlagen hatte und total vergilbt war). Jedoch dient mir auch heute noch ein alter, zurechtgeschnitzter Philips/Schuco-Kasten als buntes Handlager für allerlei Kleinteile und Kleinstmengen von Chemikalien.
Beim C2 oder C4000 wird's richtig selten und teuer. Den C2 konnte ich mir schon damals nicht leisten. Ich hatte mir stattdessen nach und nach fast alle Teile, in denen sich der C2 vom C1 unterschied, über den Ersatzteilversand bestellt - mit Ausnahme des Elektronikbausatzes. Der war da schon nicht mehr verfügbar, weil der C4000, der den Satz nicht mehr enthielt, als Nachfolger bereits in den Startlöchern stand. Im 4000er war dann jedoch vor allem noch mehr Plastik für noch mehr Geld... Einzig das Anleitungsbuch ist recht gut. Es sind auch andere Experimente als beim C2 drin. Allerdings ist es leider auch fachlich verschlankt worden... Ein Trend, der sich in der Folge immer weiter fortgesetzt hat...
Laborgeräte waren außerhalb der Experimentierkästen damals (Mittachtziger bis Anfang Neunziger) für Privatpersonen kaum erhältlich und daher ähnlich schwer verfügbar wie heute viele Chemikalien. Mein erstes richtiges Stativ habe ich seinerzeit über meinen Chemielehrer bestellen müssen... Und vor allem waren die Geräte im Vergleich zu heute (inflationsbereinigt) verhältnismäßig teuer. Onlinebestellung, insbesondere aus Fernost, hat vieles verfügbarer und vor allem weitaus erschwinglicher gemacht. Dafür ist heutzutage der Chemikalienkauf ein Spießrutenlauf...
Die beiden aus Bremen und Essen sehen recht gut aus und sind preislich trotzdem ein Schnäppchen.
Ein paar Teile fehlen schon, aber vieles kann man noch beim Ersatzteilservice nachbestellen. Schade ist es um die hübschen Schnappdeckelgläschen. Die gibt es in dieser Form nicht mehr. In den letzten Kästen waren es nur noch Plastikröhrchen, die man ohne Deckelheber nicht öffnen kann. Und es ist auch nur noch recht wenig Chemikalie drin. Diese Röhrchen haben alle einen mehr oder weniger hohen "Betrügerboden", der sie nur voll erscheinen lässt.
Ich halte den alten C1 als Einstieg in die Hobbychemie auch heute noch für gut geeignet. Leider lassen sich die beiden roten Flaschen für die Schwefel- und Salpetersäure nicht mehr mit den erforderlichen Konzentrationen befüllen...
Ich bin durch Glück später nochmals sehr günstig an ein vollständiges und nahezu unberührtes Exemplar des C1 gekommen - selbst die Perhydrit-Tabletten sind erhalten und enthalten tatsächlich noch wirksames Peroxid. Alles quasi fabrikneu und daher eigentlich viel zu schade zum Benutzen...
Mein alter C1 von damals hat im Gegensatz dazu bereits das Zeitliche gesegnet, so dass ich ihn - bis auf wenige Einzelteile, vor allem aus Glas - bereits vor geraumer Zeit den Weg alles Irdischen gehen ließ statt den Schrott noch in der Bucht anzubieten (beschädigter Karton, verschmutzte Styroporeinlage, korrodierte Metallgegenstände, fehlende Reagenzgläser, eine angekokelte Reagenzglasklammer, verschimmelte Korken, brüchige Gummistopfen, Schläuche und Schnappdeckel, dementsprechend auch einige verwitterte Chemikalien sowie das Anleitungsbuch, das Wellen geschlagen hatte und total vergilbt war). Jedoch dient mir auch heute noch ein alter, zurechtgeschnitzter Philips/Schuco-Kasten als buntes Handlager für allerlei Kleinteile und Kleinstmengen von Chemikalien.
Beim C2 oder C4000 wird's richtig selten und teuer. Den C2 konnte ich mir schon damals nicht leisten. Ich hatte mir stattdessen nach und nach fast alle Teile, in denen sich der C2 vom C1 unterschied, über den Ersatzteilversand bestellt - mit Ausnahme des Elektronikbausatzes. Der war da schon nicht mehr verfügbar, weil der C4000, der den Satz nicht mehr enthielt, als Nachfolger bereits in den Startlöchern stand. Im 4000er war dann jedoch vor allem noch mehr Plastik für noch mehr Geld... Einzig das Anleitungsbuch ist recht gut. Es sind auch andere Experimente als beim C2 drin. Allerdings ist es leider auch fachlich verschlankt worden... Ein Trend, der sich in der Folge immer weiter fortgesetzt hat...
Laborgeräte waren außerhalb der Experimentierkästen damals (Mittachtziger bis Anfang Neunziger) für Privatpersonen kaum erhältlich und daher ähnlich schwer verfügbar wie heute viele Chemikalien. Mein erstes richtiges Stativ habe ich seinerzeit über meinen Chemielehrer bestellen müssen... Und vor allem waren die Geräte im Vergleich zu heute (inflationsbereinigt) verhältnismäßig teuer. Onlinebestellung, insbesondere aus Fernost, hat vieles verfügbarer und vor allem weitaus erschwinglicher gemacht. Dafür ist heutzutage der Chemikalienkauf ein Spießrutenlauf...
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 26-77-4576
Schon wieder ein C1. Leider ist auch der zu weit weg für mich.
Schon wieder ein C1. Leider ist auch der zu weit weg für mich.
Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Auf den ersten Blick nicht schlecht. Nur eine Laugenflasche fehlt. Aber wie sieht es unter dem Styroporeinsatz aus? Ein Drittel des Kastens bekommt man gar nicht zu sehen. Ist das Anleitungsbuch (das Wertvollste am ganzen Kasten) noch vorhanden?
Hier sollte man noch um ein paar Fotos bitten und nachfragen, bevor man sich zur Abholung auf die Socken macht...
Wenn unten alles so gut aussieht wie oben und das Ringbuch noch da ist, wären 30 Euro wirklich ein Schnäppchen. Dafür könnte man dann auch ggf. mal ein paar Kilometer weiter fahren... In guter vollständiger Erhaltung gibt es den Kasten nämlich sonst kaum unter 100 Euro.
Ich würde allerdings eher die jüngere Auflage aus den 80ern wählen - allein wegen der Chemikalien, die dann oft noch gut erhalten sind. Zur Verwitterung neigen auf jeden Fall Calciumhydroxid, Eisensulfat und Perhydrit-Tabletten. Diese Chemikalien müsste man meist eh nachfüllen (bzw. Perhydrit separat durch eine wässrige Peroxidlösung ersetzen, die Tabletten sind heute leider nicht mehr frei verfügbar...).
Wenn Schnappdeckel brüchig geworden sind, könnten auch noch weitere Chemikalien vom Zahn der Zeit betroffen sein... Zerflossenes Cobaltnitrat, ausgelaufen im Kasten, wäre für mich z. B. ein Grund, vom Kauf eher Abstand zu nehmen.
So sollte ein gut erhaltenes und vollständige Exemplar aussehen: https://www.ebay.de/itm/196512651475?_n ... R_acjYi7ZA
Dieses ist allerdings mittlerweile schon verkauft.
Es lohnt sich aber durchaus, auch bei ebay selbst zu schauen. Dort findet man die Kästen häufiger als in den Kleinanzeigen.
Selbst abholen würde ich sie nach Möglichkeit aber immer. Ob die Glasbestandteile sonst den Versand gut überstehen würden, ist ja eher fraglich und Versandhaftung gibt es bei privaten Anbietern nun mal nicht...
Hier sollte man noch um ein paar Fotos bitten und nachfragen, bevor man sich zur Abholung auf die Socken macht...
Wenn unten alles so gut aussieht wie oben und das Ringbuch noch da ist, wären 30 Euro wirklich ein Schnäppchen. Dafür könnte man dann auch ggf. mal ein paar Kilometer weiter fahren... In guter vollständiger Erhaltung gibt es den Kasten nämlich sonst kaum unter 100 Euro.
Ich würde allerdings eher die jüngere Auflage aus den 80ern wählen - allein wegen der Chemikalien, die dann oft noch gut erhalten sind. Zur Verwitterung neigen auf jeden Fall Calciumhydroxid, Eisensulfat und Perhydrit-Tabletten. Diese Chemikalien müsste man meist eh nachfüllen (bzw. Perhydrit separat durch eine wässrige Peroxidlösung ersetzen, die Tabletten sind heute leider nicht mehr frei verfügbar...).
Wenn Schnappdeckel brüchig geworden sind, könnten auch noch weitere Chemikalien vom Zahn der Zeit betroffen sein... Zerflossenes Cobaltnitrat, ausgelaufen im Kasten, wäre für mich z. B. ein Grund, vom Kauf eher Abstand zu nehmen.
So sollte ein gut erhaltenes und vollständige Exemplar aussehen: https://www.ebay.de/itm/196512651475?_n ... R_acjYi7ZA
Dieses ist allerdings mittlerweile schon verkauft.
Es lohnt sich aber durchaus, auch bei ebay selbst zu schauen. Dort findet man die Kästen häufiger als in den Kleinanzeigen.
Selbst abholen würde ich sie nach Möglichkeit aber immer. Ob die Glasbestandteile sonst den Versand gut überstehen würden, ist ja eher fraglich und Versandhaftung gibt es bei privaten Anbietern nun mal nicht...
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- schlemmiloom
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Ob in dem Kasten wohl noch KMnO4 drin ist?
Würde man sich strafbar machen den zu kaufen?
Kobaltnitrat war damals anscheinend unbedenklich für Kinder.
Der Junge auf dem Kasten erinnert mich irgendwie entfernt an den jungen Ashton Kutcher.
Ok, ist etwas an den Haaren herbeigezogen.
Würde man sich strafbar machen den zu kaufen?
Kobaltnitrat war damals anscheinend unbedenklich für Kinder.
Der Junge auf dem Kasten erinnert mich irgendwie entfernt an den jungen Ashton Kutcher.
Ok, ist etwas an den Haaren herbeigezogen.
"Eisenhut tut selten gut. Iron-hat makes people sad."
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
In den 70ern war noch reines Kaliumpermanganat drin, ab den 80ern wurde es dann durch eine Zubereitung mit Natriumsulfat ersetzt, die die nasschemische Verwendung nicht einschränkte, aber den pyrotechnischen "Missbrauch" erschwerte.
Lediglich im C2 und C4000 war weiterhin reines Permanganat - vermutlich hat man den 16-Jährigen damals noch genug Reife zugetraut, damit "vernünftig" umzugehen...
Philips/Schuco hat sich dem Gepansche interessanterweise aber nicht angeschlossen. Da war immer ein dickes Röhrchen voll mit reinem Kaliumpermanganat drin. Recht viel davon ging ja immer schon für den Thermolyseversuch zur Herstellung von Sauerstoff drauf...
Und eigentlich machte Beschränkung allein bei den Kästen auch keinen Sinn: bis in die 90er gab es Kaliumpermanganat zu 10 g in kleinen orangefarbenen Döschen problemlos in jeder Apotheke. Habe ich damals sogar vom Hausarzt für desinfizierende Fußbäder nach einer Nagelbett-OP verordnet bekommen (ein Eingriff, der übrigens sehr schmerzhaft und langwierig in der Heilung ist - heute gibt's schonendere Methoden. Wer die noch nicht kennt, die Info darüber aufgrund von eigener Betroffenheit aber gerade gut gebrauchen könnte: gerne PN!).
Der private Erwerb und Besitz von bis zu 100 kg (!) Kaliumpermanganat ist und war aber noch nie verboten, wenngleich der Erwerb in den vergangenen Jahrzehnten unverändert erschwert ist. Der Verkauf unterliegt in Deutschland vermutlich den üblichen Beschränkungen der ChemVerbV: keine Selbstbedienung, kein Versand, EVE-Pflicht sowie Gefahrenunterweisung durch Sachkunde-geschultes Personal bei Verkauf an privat. Und ja: der gewerbliche Händler macht sich mutmaßlich strafbar, wenn er sich nicht exakt an diese Vorgaben hält - also verkauft er lieber gar nicht an privat. Erfreulicherweise müssen sich osteuropäische und niederländische Händler nicht an die deutsche ChemVerbV halten. Und solange keine Zollstichprobe die Lieferung aufhält, ist alles gut...
Wie es rechtlich um Gebrauchtverkauf von privat an privat steht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wer es weiß, kann es ja posten. Wer das ausgiebiger diskutieren will, bitte hier: viewtopic.php?t=5749&start=90
Übrigens: wenn das Röhrchen mit dem Kaliumpermanganat in den vergangenen Jahrzehnten viel dem Sonnenlicht ausgesetzt war, könnte der Inhalt vom Zerfall betroffen sein.
Rechtlich problematisch für den privaten Käufer und Verkäufer eines C1 könnten aber Reste von 30 % iger Schwefel- und Salpetersäure in den roten Flaschen sein. Auch bei den Perhydrit-Tabletten besteht theoretisch ein rechtliches Problem mit dem Peroxid-Gehalt - doch dürfte dieser in den Jahrzehnten der Lagerung durch Selbstzersetzung mittlerweile praktisch unter den erlaubten Grenzwert gesunken sein.
Von einer krebserregenden Wirkung von Cobalt- und Nickelsalzen war bis in die 90er Jahre nichts bekannt. Also hat man die Jugendlichen das farbliche Erscheinungsbild von Kobaltsalzen mit/ohne Kristallwasser entdecken und sie mit Nickelsalzen Kristalle züchten lassen.
OT Ende.
Lediglich im C2 und C4000 war weiterhin reines Permanganat - vermutlich hat man den 16-Jährigen damals noch genug Reife zugetraut, damit "vernünftig" umzugehen...
Philips/Schuco hat sich dem Gepansche interessanterweise aber nicht angeschlossen. Da war immer ein dickes Röhrchen voll mit reinem Kaliumpermanganat drin. Recht viel davon ging ja immer schon für den Thermolyseversuch zur Herstellung von Sauerstoff drauf...
Und eigentlich machte Beschränkung allein bei den Kästen auch keinen Sinn: bis in die 90er gab es Kaliumpermanganat zu 10 g in kleinen orangefarbenen Döschen problemlos in jeder Apotheke. Habe ich damals sogar vom Hausarzt für desinfizierende Fußbäder nach einer Nagelbett-OP verordnet bekommen (ein Eingriff, der übrigens sehr schmerzhaft und langwierig in der Heilung ist - heute gibt's schonendere Methoden. Wer die noch nicht kennt, die Info darüber aufgrund von eigener Betroffenheit aber gerade gut gebrauchen könnte: gerne PN!).
Der private Erwerb und Besitz von bis zu 100 kg (!) Kaliumpermanganat ist und war aber noch nie verboten, wenngleich der Erwerb in den vergangenen Jahrzehnten unverändert erschwert ist. Der Verkauf unterliegt in Deutschland vermutlich den üblichen Beschränkungen der ChemVerbV: keine Selbstbedienung, kein Versand, EVE-Pflicht sowie Gefahrenunterweisung durch Sachkunde-geschultes Personal bei Verkauf an privat. Und ja: der gewerbliche Händler macht sich mutmaßlich strafbar, wenn er sich nicht exakt an diese Vorgaben hält - also verkauft er lieber gar nicht an privat. Erfreulicherweise müssen sich osteuropäische und niederländische Händler nicht an die deutsche ChemVerbV halten. Und solange keine Zollstichprobe die Lieferung aufhält, ist alles gut...
Wie es rechtlich um Gebrauchtverkauf von privat an privat steht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wer es weiß, kann es ja posten. Wer das ausgiebiger diskutieren will, bitte hier: viewtopic.php?t=5749&start=90
Übrigens: wenn das Röhrchen mit dem Kaliumpermanganat in den vergangenen Jahrzehnten viel dem Sonnenlicht ausgesetzt war, könnte der Inhalt vom Zerfall betroffen sein.
Rechtlich problematisch für den privaten Käufer und Verkäufer eines C1 könnten aber Reste von 30 % iger Schwefel- und Salpetersäure in den roten Flaschen sein. Auch bei den Perhydrit-Tabletten besteht theoretisch ein rechtliches Problem mit dem Peroxid-Gehalt - doch dürfte dieser in den Jahrzehnten der Lagerung durch Selbstzersetzung mittlerweile praktisch unter den erlaubten Grenzwert gesunken sein.
Von einer krebserregenden Wirkung von Cobalt- und Nickelsalzen war bis in die 90er Jahre nichts bekannt. Also hat man die Jugendlichen das farbliche Erscheinungsbild von Kobaltsalzen mit/ohne Kristallwasser entdecken und sie mit Nickelsalzen Kristalle züchten lassen.
OT Ende.
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- Schnippschnapp
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Den hab ich mal angeschrieben, ob er nicht bereit wäre, es für 30eu doch zu verschicken. Er meinte, für 50eu inkl. würde er sich die Arbeit machen. Das war mir dann doch ein bischen zuviel. Ich hätte aber auch nicht wirklich Lust, diesen ganzen Kram, vor allem so viel Glas, zu verpacken.H3BO3 hat geschrieben: Donnerstag 5. September 2024, 16:00 https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 2-242-4425
Eine Kiste Chaos, die ich zu gerne hätte. Leider ist es die 2h Fahrt dann doch nicht Wert.
Vielleicht sollte ich mal selber für meinen Umkreis inserieren..."Kostenlose Abholung und Entsorgung von alten Chemiebaukästen und Laborüberbleibseln...."
Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Je nach dem, wie der untere Bereich aussieht, ob alles vollständig ist (inkl. Anleitung), wäre 50 Euro immer noch ein Schnäppchen.
10,49 Euro kostet allein das DHL-Paket wegen der Über-Maße. Dazu kommt kommt noch das Verpackungsmaterial und mindestens eine Stunde Arbeit fürs Verpacken jedes einzelnen Glasteils. Das käuferseitig für weniger als 20 Euro Aufschlag zu verlangen, grenzt an Unverschämtheit...
Trotzdem gibt's keine Sicherheit, dass das heil ankommt.
Die Sendungsnummer würde ich mir auf jeden Fall geben lassen, um evtl. Ansprüche gegen DHL geltend machen zu können. Zahlung am besten nur übers sichere Bezahlssystem von Kleinanzeigen.
Ob die Idee mit dem Gesuchs-Inserat so sinnvoll ist, weiss ich nicht. Vermutlich viel Fahrerei für viel Schrott. Wenn ich da an die Angebote mit dem ausgelaufenen Flaschen, rostigen Teilen und verteertem Glas denke... Ich weiß ja, wie mein eigener Kasten aussah... Ein paar Glasteile konnte ich retten und Reste von Chemikalien aufbrauchen, aber das meiste ging in den Müll. Zeit und Benzin, um solch einen Mist irgendwo abzuholen, hätte ich dafür aber bestimmt nicht aufgewendet...
10,49 Euro kostet allein das DHL-Paket wegen der Über-Maße. Dazu kommt kommt noch das Verpackungsmaterial und mindestens eine Stunde Arbeit fürs Verpacken jedes einzelnen Glasteils. Das käuferseitig für weniger als 20 Euro Aufschlag zu verlangen, grenzt an Unverschämtheit...
Trotzdem gibt's keine Sicherheit, dass das heil ankommt.
Die Sendungsnummer würde ich mir auf jeden Fall geben lassen, um evtl. Ansprüche gegen DHL geltend machen zu können. Zahlung am besten nur übers sichere Bezahlssystem von Kleinanzeigen.
Ob die Idee mit dem Gesuchs-Inserat so sinnvoll ist, weiss ich nicht. Vermutlich viel Fahrerei für viel Schrott. Wenn ich da an die Angebote mit dem ausgelaufenen Flaschen, rostigen Teilen und verteertem Glas denke... Ich weiß ja, wie mein eigener Kasten aussah... Ein paar Glasteile konnte ich retten und Reste von Chemikalien aufbrauchen, aber das meiste ging in den Müll. Zeit und Benzin, um solch einen Mist irgendwo abzuholen, hätte ich dafür aber bestimmt nicht aufgewendet...
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Nun, die entsprechende Norm für „chemisches Spielzeug“ = Chemie-Experimentierkästen DIN EN 74 trat bereits 1990 in Kraft, die Vorarbeiten hierzu begannen 1985. Ein Unglücksfall im Jahr 1982 beschleunigte das noch: Damals war ein 2 1/2-jähries Mädchen zu Tode gekommen, nachdem es Nickelsulfat-Kristalle aus einem KOSMOS-Set „Kristalle züchten“ des 12-jährigen Bruders gegessen hatte und trotz sofortiger Einlieferung in ein Krankenhaus 8 Stunden später verstarb. Unter dem Titel „Eltern klagen an: Ein Spielbaukasten tötete unser Kind“ machte der dieser Fall Schlagzeilen.aliquis hat geschrieben: Dienstag 10. September 2024, 02:42 Von einer krebserregenden Wirkung von Cobalt- und Nickelsalzen war bis in die 90er Jahre nichts bekannt. Also hat man die Jugendlichen das farbliche Erscheinungsbild von Kobaltsalzen mit/ohne Kristallwasser entdecken und sie mit Nickelsalzen Kristalle züchten lassen.
Der Fall erregte unter anderem auch deswegen Aufsehen, weil die Ärzte nach übereinstimmender Empfehlung dreier Giftnotzentralen auf Magenspülung und Gabe von Antidota verzichtet und stattdessen eine vermeintliche Hirnhautentzündung behandelt hatten. Eine Autopsie bestätigte jedoch als Todesursache die Nickel-Vergiftung.
Quelle: Florian K. Öxler „Vom tragbaren Labor zum Chemiebaukasten“ Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart
"Der einfachste Versuch, den man selbst gemacht hat, ist besser als der schönste, den man nur sieht." (Michael Faraday 1791-1867)
Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
„Dosis sola facit venenum.“ (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus 1493-1541)
"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
Alles ist Chemie, sofern man es nur "probiret". (Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)
„Dosis sola facit venenum.“ (Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus 1493-1541)
"Wenn man es nur versucht, so geht´s; das heißt mitunter, doch nicht stets." (Wilhelm Busch 1832 -1908)
- schlemmiloom
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Das ist tragisch, und damit ist nicht zu spaßen!
Aber Kinder können sich auch problemlos mit unregulierten Substanzen vergiften, sich eine Plastiktüte über den Kopf ziehen, oder sonst irgendeinen Mist bauen.
Das ist sicher nicht die Schuld der Chemiebaukästen.
Dass Kinder nichts in den Mund stecken sollten was kein Lebensmittel ist, müssen die Eltern ihnen rechtzeitig beibringen.
Es hilft nicht, wenn das erst in der Schule passiert.
Nicht Alles, was schön ist, ist essbar.
Natürlich können Kinder auch untereinander aus Unwissenheit Mist bauen, ohne dass die Eltern eine Schuld trifft.
Aber letztlich liegt die Verantwortung bei den Eltern.
Es gibt so viele Möglichkeiten sich selbst und Andren Schaden zuzufügen. Wie soll ein Kind oder mehrere Kinder das überblicken?
Aber Kinder können sich auch problemlos mit unregulierten Substanzen vergiften, sich eine Plastiktüte über den Kopf ziehen, oder sonst irgendeinen Mist bauen.
Das ist sicher nicht die Schuld der Chemiebaukästen.
Dass Kinder nichts in den Mund stecken sollten was kein Lebensmittel ist, müssen die Eltern ihnen rechtzeitig beibringen.
Es hilft nicht, wenn das erst in der Schule passiert.
Nicht Alles, was schön ist, ist essbar.
Natürlich können Kinder auch untereinander aus Unwissenheit Mist bauen, ohne dass die Eltern eine Schuld trifft.
Aber letztlich liegt die Verantwortung bei den Eltern.
Es gibt so viele Möglichkeiten sich selbst und Andren Schaden zuzufügen. Wie soll ein Kind oder mehrere Kinder das überblicken?
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Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Einem Kind in diesem Alter kann man das noch nicht beibringen, da es impulsgesteuert und oralfixiert agiert.
So bitter das ist und sich die Eltern ohnehin ihr ganzes Leben lang deshalb Vorwürfe gemacht haben werden: es lag in ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sowas nicht passiert.
Wenn Kleinkinder Zugang haben könnten, gehören unsere Hobbylabore gleich welchen Umfangs sicher zu- oder weggeschlossen, wenn man nicht gerade selbst darin aktiv ist und zeitgleich anwesende Kinder nicht mit Argusaugen beaufsichtigt werden können. Das ist Laborregel Nr. 1. Sprich: wenn das größere Geschwisterkind nicht gerade damit experimentiert, kommt der Kasten in einen verschlossenen Schrank, zu dem nur die Eltern den Schlüssel haben. Und wenn der jugendliche Experimentator zu Werke geht, haben die Eltern in dieser Zeit dafür zu sorgen, dass das kleine Geschwisterkind nicht seinen älteren Bruder oder die ältere Schwester in der Laborecke der Wohnung oder des Gartenschuppens besucht - außer auf dem Arm der Mutter oder des Vaters...
Wer das nicht sicherstellen kann, sollte keine Hobbychemie betreiben bzw. seine Kinder nicht betreiben lassen, solange sie nicht das notwendige Alter und Verständnis für die Gefahr erlangt haben.
Gleichwohl völlig richtig ist die Feststellung, dass dies kein Spezialproblem von Chemiebaukästen ist, sondern für Haushalts- und Reinigungschemikalien ganz genauso gilt. Auch ein Händchen voll Abflussfrei hätte das arme Kind umbringen können.
Nicht umsonst nervt uns jeder Werbespot für Waschmittel mit dem Spruch: "ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren".
Nickelsulfat ist bei oraler Aufnahme nicht gerade extrem toxisch. Der LD-Wert ist nicht niedrig. Von daher ist trägt es (im Gegensatz zu Nickelchlorid) auch keine entsprechende GHS-Einstufung (auf dem Vorratsröhrchen war früher gar kein Gefahrenzeichen angebracht!). Wegen des geringen Körpergewichts von Kleinkindern bedarf es andererseits natürlich keiner großen Mengen. Dass angesichts des sicherlich nicht angenehmen Geschmacks aber überhaupt eine akut lethale Dosis aufgenommen werden konnte, ist schon eher ungewöhnlich...
Das Hauptrisiko liegt eigentlich in der langfristig karzinogenen Wirkung, insbesondere bei inhalativer Aufnahme.
Bemerkung am Rande: Die Chemiekastenserie von Kosmos enthielt keine Nickelsalze. Diese wurden allenfalls aus Nickelmetall und Säure im Bedarfsfall in Form einer wässrig-sauren Lösung hergestellt und nach Verwendung entsorgt (damals wohl zu allermeist noch über den Ausguss...).
Besagtes Nickelsulfat gab es nur in der alten Chemiekastenserie von Philips. Die verschwand Anfang der 80er Jahre vom Markt (womöglich wegen jenes Vorfalls?) und wurde von der Firma Schuco neu konzipiert und herausgebracht: diese Kästen waren dann wesentlich harmloser als die zu gleicher Zeit kursierenden Kosmos-Kästen - um nicht zu sagen: langweiliger. Dort füllten u. a. so aufregende Chemikalien wie Kochsalz, Natron, Volldünger und buntes PE-Granulat die Fächer der Styroporeinlage. Ich habe Mitte der 80er mit dem größten Kasten dieser Serie begonnen, bin aber gleich ein Jahr später auf den C1 umgestiegen - ein Quantensprung im Anspruch der Experimente und in der Qualität der Erläuterungen im Anleitungsbuch.
Ab den 90er Jahren hatte Kosmos dann praktisch eine Alleinstellung bei Chemiekästen, gleichzeitig aber auch bereits den Scheitelpunkt der Entwicklung überschritten. Schuco hatte die Produktion mangels Absatz ganz eingestellt. Die Konkurrenten Neckermann oder sehr viel später Clementoni spielten zu keiner Zeit eine ernstzunehmende Rolle.
Reine Kristallzuchtsets wurden von Kosmos erst viel später aufgelegt und enthielten da schon keine echten Gefahrenstoffe mehr - nur noch Aluminiumalaun und Lebensmittelfarben...
Wer sich einen Überblick über die naturwissenschaftlichen Baukästen aus deutscher Herstellung verschaffen möchte, findet hier reichlich Informationen, u. a. auch Abschriften der alten Anleitungsbücher - sowie ein Forum, in dem (zumindest im Chemie-Bereich) nicht mehr besonders viel los ist...
https://www.rigert.com/ee-wiki/index.ph ... andbuecher
So bitter das ist und sich die Eltern ohnehin ihr ganzes Leben lang deshalb Vorwürfe gemacht haben werden: es lag in ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sowas nicht passiert.
Wenn Kleinkinder Zugang haben könnten, gehören unsere Hobbylabore gleich welchen Umfangs sicher zu- oder weggeschlossen, wenn man nicht gerade selbst darin aktiv ist und zeitgleich anwesende Kinder nicht mit Argusaugen beaufsichtigt werden können. Das ist Laborregel Nr. 1. Sprich: wenn das größere Geschwisterkind nicht gerade damit experimentiert, kommt der Kasten in einen verschlossenen Schrank, zu dem nur die Eltern den Schlüssel haben. Und wenn der jugendliche Experimentator zu Werke geht, haben die Eltern in dieser Zeit dafür zu sorgen, dass das kleine Geschwisterkind nicht seinen älteren Bruder oder die ältere Schwester in der Laborecke der Wohnung oder des Gartenschuppens besucht - außer auf dem Arm der Mutter oder des Vaters...
Wer das nicht sicherstellen kann, sollte keine Hobbychemie betreiben bzw. seine Kinder nicht betreiben lassen, solange sie nicht das notwendige Alter und Verständnis für die Gefahr erlangt haben.
Gleichwohl völlig richtig ist die Feststellung, dass dies kein Spezialproblem von Chemiebaukästen ist, sondern für Haushalts- und Reinigungschemikalien ganz genauso gilt. Auch ein Händchen voll Abflussfrei hätte das arme Kind umbringen können.
Nicht umsonst nervt uns jeder Werbespot für Waschmittel mit dem Spruch: "ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren".
Nickelsulfat ist bei oraler Aufnahme nicht gerade extrem toxisch. Der LD-Wert ist nicht niedrig. Von daher ist trägt es (im Gegensatz zu Nickelchlorid) auch keine entsprechende GHS-Einstufung (auf dem Vorratsröhrchen war früher gar kein Gefahrenzeichen angebracht!). Wegen des geringen Körpergewichts von Kleinkindern bedarf es andererseits natürlich keiner großen Mengen. Dass angesichts des sicherlich nicht angenehmen Geschmacks aber überhaupt eine akut lethale Dosis aufgenommen werden konnte, ist schon eher ungewöhnlich...
Das Hauptrisiko liegt eigentlich in der langfristig karzinogenen Wirkung, insbesondere bei inhalativer Aufnahme.
Bemerkung am Rande: Die Chemiekastenserie von Kosmos enthielt keine Nickelsalze. Diese wurden allenfalls aus Nickelmetall und Säure im Bedarfsfall in Form einer wässrig-sauren Lösung hergestellt und nach Verwendung entsorgt (damals wohl zu allermeist noch über den Ausguss...).
Besagtes Nickelsulfat gab es nur in der alten Chemiekastenserie von Philips. Die verschwand Anfang der 80er Jahre vom Markt (womöglich wegen jenes Vorfalls?) und wurde von der Firma Schuco neu konzipiert und herausgebracht: diese Kästen waren dann wesentlich harmloser als die zu gleicher Zeit kursierenden Kosmos-Kästen - um nicht zu sagen: langweiliger. Dort füllten u. a. so aufregende Chemikalien wie Kochsalz, Natron, Volldünger und buntes PE-Granulat die Fächer der Styroporeinlage. Ich habe Mitte der 80er mit dem größten Kasten dieser Serie begonnen, bin aber gleich ein Jahr später auf den C1 umgestiegen - ein Quantensprung im Anspruch der Experimente und in der Qualität der Erläuterungen im Anleitungsbuch.
Ab den 90er Jahren hatte Kosmos dann praktisch eine Alleinstellung bei Chemiekästen, gleichzeitig aber auch bereits den Scheitelpunkt der Entwicklung überschritten. Schuco hatte die Produktion mangels Absatz ganz eingestellt. Die Konkurrenten Neckermann oder sehr viel später Clementoni spielten zu keiner Zeit eine ernstzunehmende Rolle.
Reine Kristallzuchtsets wurden von Kosmos erst viel später aufgelegt und enthielten da schon keine echten Gefahrenstoffe mehr - nur noch Aluminiumalaun und Lebensmittelfarben...
Wer sich einen Überblick über die naturwissenschaftlichen Baukästen aus deutscher Herstellung verschaffen möchte, findet hier reichlich Informationen, u. a. auch Abschriften der alten Anleitungsbücher - sowie ein Forum, in dem (zumindest im Chemie-Bereich) nicht mehr besonders viel los ist...
https://www.rigert.com/ee-wiki/index.ph ... andbuecher
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: Schnäppchen auf Kleinanzeigen, Ebay und Co.
Uranylacetat hat geschrieben: Dienstag 10. September 2024, 21:47Nun, die entsprechende Norm für „chemisches Spielzeug“ = Chemie Experimentierkästen DIN EN 74 trat bereits 1990 in Kraft, die Vorarbeiten hierzu begannen 1985. Ein Unglücksfall im Jahr 1982 beschleunigte das noch: Damals war ein 2 1/2-jähries Mädchen zu Tode gekommen, nachdem es Nickelsulfat-Kristalle aus einem KOSMOS-Set „Kristalle züchten“ des 12-jährigen Bruders gegessen hatte und trotz sofortiger Einlieferung in ein Krankenhaus 8 Stunden später verstarb. Unter dem Titel „Eltern klagen an: Ein Spielbaukasten tötete unser Kind“ machte der dieser Fall Schlagzeilen.aliquis hat geschrieben: Dienstag 10. September 2024, 02:42 Von einer krebserregenden Wirkung von Cobalt- und Nickelsalzen war bis in die 90er Jahre nichts bekannt. Also hat man die Jugendlichen das farbliche Erscheinungsbild von Kobaltsalzen mit/ohne Kristallwasser entdecken und sie mit Nickelsalzen Kristalle züchten lassen.
Der Fall erregte unter anderem auch deswegen Aufsehen, weil die Ärzte nach übereinstimmender Empfehlung dreier Giftnotzentralen auf Magenspülung und Gabe von Antidota verzichtet und stattdessen eine vermeintliche Hirnhautentzündung behandelt hatten. Eine Autopsie bestätigte jedoch als Todesursache die Nickel-Vergiftung.
Quelle: Florian K. Öxler „Vom tragbaren Labor zum Chemiebaukasten“ Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart
Da sollte aber noch ergänzt werden, dass die Eltern den Ärzten vom Kristallzuchtkasten des großen Bruders erzählt haben und wenn ich mich dunkel erinnere auch meinten, dass es sein könnte, dass die Schwester sich daraus bedient hat....wurde von den Giftnotrufzentralen u.a. deswegen ausgeschlossen, weil ja der Geschmack von Nickelsulfat ein Kind nicht dazu verleiten würde, das zu essen.
Sorry....
a) Wenn Eltern meinen/vermuten, dass es sein könnte, dass.... und die Tests dazu im Rahmen sind und/oder die Behandlung aus ärztlicher Sicht kein großes Problem darstellt bzw. schädigend für den Patienten ist (z.B. hier: vom Erbrochenen einen Probe nehmen, Magen auspumpen, Aktivkohle geben) dann gehört da den Ärzten in den Hintern getreten, egal wie unwahrscheinlich das sein könnte, eben weil man es nicht ausschließen kann....
b) und Giftnotzentralen sollte bewusst sein, dass es gerade bei kleinen Kindern kein "das kann niemals sein" gibt. Kollege zu meiner Zeit in Honolulu bekam Nachwuchs und seiner war in der oralen Phase so richtig scharf auf US-Shampoo wo sehr viel Bitrex https://de.wikipedia.org/wiki/Denatoniumbenzoat drin war....laut seiner Aussage hat der Kleine wenn es möglich war das Zeug gesoffen, ohne Probleme....d.h. wie oben geschrieben "Gibts nicht"...ist bei kleinen Kindern eine blöde Annahme....besonders wenn dann schon die Eltern Hinweise/Vermutungen geben....
Wo wäre das Problem gewesen der Vermutung der Eltern nachzugehen und da das Kind wahrscheinlich eh gekotzt hat, die Kotze auf Nickel zu testen oder Blut abzunehmen (was wegen der vermuteten Hirnhautentzündung wahrscheinlich eh gemacht wurde) und das zu testen?
Edit: Auf Seite 5 das Plenarprotokoll unter B was den Fall aufgreift: https://dserver.bundestag.de/btp/09/09096.pdf
bj68
Fuck the "REGULATION (EU) 2019/1148" of the European Parliament and of the Council...denn
Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Art 5 Abs. 3 GG
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