Schnappi fragt

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Schwefelbrücke
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Re: Schnappi fragt

Beitrag von Schwefelbrücke »

MarbsLab hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 11:57 Man stelle sich vor, der Sauerstoff wäre in der Luft nicht gleichmäßig verteilt.
Man stelle sich vor, der Luftsauerstoff würde sich tatsächlich gleichmäßig im gesamten verfügbaren Raum, also im gesamten Universum, verteilen.
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mgritsch
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Re: Schnappi fragt

Beitrag von mgritsch »

Schwefelbrücke hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 13:36 Man stelle sich vor, der Luftsauerstoff würde sich tatsächlich gleichmäßig im gesamten verfügbaren Raum, also im gesamten Universum, verteilen.
Was willst du uns damit sagen?
In Zusammenhang mit:
Hier sieht man deutlich, dass solche "Naturgesetze" stark idealisiert sind und alle anderen Wirkungen (hier vor allem die Gravitation) ausblenden.
ist das vielleicht mehr Beleg dafür dass es dem Anwender an Wissen mangelt (er selbst die Gravitation ausgeblendet hat) denn dass das „Gesetz“ mangelhaft wäre?
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MarbsLab
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Re: Schnappi fragt

Beitrag von MarbsLab »

Schwefelbrücke hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 13:36 Man stelle sich vor, der Luftsauerstoff würde sich tatsächlich gleichmäßig im gesamten verfügbaren Raum, also im gesamten Universum, verteilen.
Nicht umsonst gibt es in der Thermodynamik Mikro- und Makro-Systeme. Man kann nicht einfach Vorgänge in einem Mikro-System auf ein Makro-System übertragen und damit argumentieren, daraus würde sich ein Widerspruch ergeben. In einem Mikro-System spielt beispielsweise Gravitation keine nennenswerte Rolle, in einem Makrosystem schon.
Chemo Troll
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Re: Schnappi fragt

Beitrag von Chemo Troll »

lemmi hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 12:11
Schwefelbrücke hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 10:14 Kann man ohne Wahrheit von Wissen sprechen?
Gemeint ist, dass wir nie an das letztendliche Wesen der Dinge herankommen (spätestens seit Kant ist das nicht mehr mit Ernst zu behaupten). Alle unsere Wissenschaft ist (nur) ein Modell.
Irgendwie erinnert mich die Diskussion an Platons „Höhlengleichnis“.
Wir sehen nur die Schatten, doch das heißt nicht, dass es keine Wirklichkeit dahinter gibt.
Na ja, dieses Bild/Gleichnis ist mit der heutigen Wissenschaft nicht direkt vergleichbar.
Aber es trifft den Kern der Erkenntnistheorie (ob nun den philosophischen oder naturwissenschaftlichen) aus antiker Sicht gut und ist auch heute noch, für jeden der mit Wissenschaft nichts am Hut hat, ein schöner Vergleich Probleme bei Erkenntnisprozessen zu versinnbildlichen. Wir können im übertragenen Sinne nur den oder die Schatten der Wirklichkeit sehen (auch wenn wir mehr als nur schwarz-weiß sehen können) :) .

LG
Schwefelbrücke
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Re: Schnappi fragt

Beitrag von Schwefelbrücke »

Chemo Troll hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 14:40
Aber es trifft den Kern der Erkenntnistheorie (ob nun den philosophischen oder naturwissenschaftlichen) aus antiker Sicht gut und ist auch heute noch, für jeden der mit Wissenschaft nichts am Hut hat, ein schöner Vergleich Probleme bei Erkenntnisprozessen zu versinnbildlichen.
Das gilt ebenso für Wissenschaftler, obwohl in einigen Wissenschaften die Selbstüberschätzung betreffend der Erkenntnisfähigkeit fröhliche Urständ feiert. Das betrifft aber vorwiegend Ingenieurs- Gesellschafts- und Geisteswissenschaften. Naturwissenschaftler haben häufig eine sehr realistische Sicht auf ihre Erkenntnismöglichkeiten und sind sich der Grenzen der menschlichen Erkenntnis sehr wohl bewusst. Das zeigen die fundierten Antworten auf meine Provokationen klar auf.
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mgritsch
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Re: Schnappi fragt

Beitrag von mgritsch »

Chemo Troll hat geschrieben: Sonntag 6. April 2025, 14:40 Irgendwie erinnert mich die Diskussion an Platons „Höhlengleichnis“.
Wir sehen nur die Schatten, doch das heißt nicht, dass es keine Wirklichkeit dahinter gibt.
Ich bin zutiefst der Überzeugung dass das Bild vom Höhlengleichnis näher an der Wahrheit ist als man meint. All unsere begrenzte Wahrnehmungsfähigkeit mit nur 3 Dimensionen und einer blassen Ahnung der Zeit als vierte Dimension die an uns vorüber zieht, das ist nicht mehr als der Schatten, die Projektion der vielen mehr Dimensionen die es gibt.

Das Video ist schon ein bisschen älter aber ich finde es nach wie vor genial und unübertroffen:

Wir sind die „flatlander“ die staunend zugucken wie 3-Dimensionale Wesen durch ihre Ebene kommen und die verzweifelt versuchen dafür Erklärungen und Formeln zu finden…

Das versöhnliche und metaphysische an so einem Modell ist auch dass wir alle und immer und mit dem Universum eigentlich „eins“ sind und nur unterschiedliche Manifestationen (Projektionen, Schatten…) des selben sind.
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