Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Fragen zur allgemeinen Chemie; alles, was in keine andere Kategorie passt.

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MarbsLab
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

SimonsToaster hat geschrieben: Montag 6. Oktober 2025, 10:30 kannst du deine Erfahrungen mit Nanodrops/Lichtwellenleiter/Photometer mehr ausführen?
Mit dem NanoDrop Spektrometer habe ich mich noch nicht beschäftigt, weiß aber, dass es eine DIY-Version davon gibt: https://hackteria.org/wiki/DIY_Microvol ... hotometers
Die Laser-geschnittenen Sperrholz-Teile dafür kannst du dir beispielsweise bei https://www.sculpteo.com/de/ fertigen lassen.
Mit Lichtwellenleiter beschäftige ich mich gerade für mein LPLC-Projekt. Dazu habe ich folgendes bei Reichelt gekauft:
https://www.reichelt.de/de/de/shop/prod ... 1_m-265952
https://www.reichelt.de/de/de/shop/prod ... lex-266335
Im Moment baue ich gerade die optische Bank dafür.
Ich hoffe, das hilft dir weiter :)
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mgritsch
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von mgritsch »

Schwefelbrücke hat geschrieben: Freitag 3. Oktober 2025, 20:41 Ich bewundere die Vielfalt von Fähigkeiten und Kompetenzen, die erforderlich sind, um solche Projekte zu realisieren.
da schließe ich mich ganz an. wenngleich mir beim aktuellen Projekt das Ziel noch nicht ganz klar ist - Mikrofluid, Spektralsensor... ?
MarbsLab hat geschrieben: Samstag 4. Oktober 2025, 16:17 Ich denke, Fähigkeiten sind wie LEGO-Steine. Je mehr du hast, desto komplexere Gebilde kannst du bauen :)
Ich finde du solltest Maker-Workshops anbieten wo du interessierten Leuten die Konzepte und handwerklichen Fähigkeiten beibringst bzw mit ihnen gemeinsam ihre Projektideen umsetzt. Das hätte Potenzial als Geschäftsmodell.
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MarbsLab
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Montag 6. Oktober 2025, 11:58 wenngleich mir beim aktuellen Projekt das Ziel noch nicht ganz klar ist - Mikrofluid, Spektralsensor... ?
Kommt noch :).
mgritsch hat geschrieben: Montag 6. Oktober 2025, 11:58 Ich finde du solltest Maker-Workshops anbieten
In größeren Städten gibt es sogenannte MakerSpaces, also einen gemeinschaftlichen Raum, der Werkzeuge wie 3D-Drucker und Laser-Cutter sowie Materialien und Know-how bereitstellt, um kreative Projekte, Prototypen und Ideen gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen. So ein MakerSpace finanziert sich durch Mitglieder-Beiträge. Als ich noch in Shanghai gelebt habe, war ich im dortigen ersten MakerSpace Xinchejian öfters Gastdozent und habe unter anderem Vorträge über Experimentalraketen gehalten.
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mgritsch
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von mgritsch »

MarbsLab hat geschrieben: Montag 6. Oktober 2025, 12:27 In größeren Städten gibt es sogenannte MakerSpaces
Das löst die Frage nach dem "wo" für solche Workshops. Muss somit nicht bei dir zuhause stattfinden :)
Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen dass es ein größeres Publikum gibt, das gute Ideen hat, aber sich mangels Detailwissen/handwerklichem Können (noch) nicht übers "doing" traut. Die zumindest bei den ersten Schritten an der Hand zu nehmen (bzw auch weiter zu coachen wenn unterwegs im Projekt Probleme auftreten) wäre cool. Bleibt die Frage wie viel solche Leute für deine Leistung zu zahlen bereit wären...
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

mgritsch hat geschrieben: Montag 6. Oktober 2025, 15:02 Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen dass es ein größeres Publikum gibt, das gute Ideen hat, aber sich mangels Detailwissen/handwerklichem Können (noch) nicht übers "doing" traut.
Na gut, Anfragen bitte gerne per PM :yeah:. Illuminaten erhalten 10 % Discount :D.
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von SimonsToaster »

Das Problem ist nicht die Gehäuseteile oder wie so ein Apparat grundlegend funktioniert. Es ist eher, woher bekommt man ausreichend Strahlung <400nm und wie misst man die danach. Splitter einer CD, da frage ich mich schon, ist das Spielzeug oder taugt das was. Echte Gitter gibts ja von Alibaba aber das wird dann schon etwas teuer für etwas bei dem man wenig Ahnung hat ob es gut genug funktionieren wird.
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

SimonsToaster hat geschrieben: Mittwoch 8. Oktober 2025, 11:29 Das Problem ist nicht die Gehäuseteile oder wie so ein Apparat grundlegend funktioniert. Es ist eher, woher bekommt man ausreichend Strahlung <400nm und wie misst man die danach. Splitter einer CD, da frage ich mich schon, ist das Spielzeug oder taugt das was. Echte Gitter gibts ja von Alibaba aber das wird dann schon etwas teuer für etwas bei dem man wenig Ahnung hat ob es gut genug funktionieren wird.
Für den UV-Bereich brauchst du eine Deuteriumlampe. Ich habe kürzlich diese gekauft: https://de.aliexpress.com/item/1005009357351200.html
Dazu brauchst du ein Vorschaltgerät. Soweit ich weiß, wird zuerst die Heizwendel erhitzt. Beim Erreichen der Temperatur wird die Heizwendel abgeschaltet und zum Zünden eine Gleichspannung von 70 V angelegt. Die Deuteriumlampe muss in ein Gehäuse eingebaut werden, da sie explodieren kann (der Druck in der Lampe steigt während des Betriebes extrem an). Für den Monochromator würde ich keine CD nehmen, sondern ein Beugungsgitter in der entsprechenden UV-Range. Dann benötigst du eine Photodiodenzeile für UV/VIS/NIR (200–1100 nm). Je mehr Photodioden (und Gitterlinien), desto höher die Auflösung. Schlußendlich benötigst du noch einen Microcontroller, der das Ganze steuert und auswertet. Manche verwenden einfach eine Webcam, aber ich habe keine Erfahrung, ob die im UV-Bereich verlässliche Werte liefert. Gerne kannst du den Link zum Beugungsgitter auf Alibaba posten, dann sehe ich mir das an. Kaufen kannst du auf Alibaba als Privatperson nicht, dafür gibt es aber AliExpress.
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

Die letzte Platine für mein Mikrofluidik-Projekt ist heute angekommen, und natürlich habe ich sie gleich bestückt und getestet. Der Chip auf der Platine nennt sich ADG729 und ist ein Matrix-Schalter, der über I2C angesteuert wird. Da der Schalter keine Lasten schalten kann, sind zwei p-Kanal-MOSFETs nachgeschaltet, die die LEDs (weiß und IR) steuern. Die mit A0 und A1 gelabelten Lötbrücken können verwendet werden, um die I2C-Adresse des ADG729 zu ändern. Das ist dann notwendig, wenn ein anderer Chip die gleiche Standard-Adresse hat. Bei manchen I2C-ICs kann man die Adresse nicht ändern. Verwendet man mehrere gleiche Typen (zum Beispiel Sensoren), benötigt man einen I2C-Multiplexer.
Nicht wundern, dass ich zwei identische Platinen in den Händen halte — je nach Hersteller beträgt die Mindestbestellmenge 3 bis 5 Stück :) .
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

Habe noch eine Montierplatte für das Mikrofluidik-Starterkit gedruckt:
vlcsnap-2025-10-16-13h41m57s630.png

Und so sieht alles fertig montiert aus:
vlcsnap-2025-10-16-13h42m44s761.png
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

Momentan beschäftige ich mich u. a, mit dem Bau eines Autosamplers für mein LPLC-Vorhaben. Ein Autosampler ist im Grunde ein Roboterarm. Ich werde ihn in der SCARA-Konfiguration ausführen, da die inverse Kinematik sehr einfach zu berechnen ist und vergleichbare kartesische Robotersysteme langsamer sind.
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

Nach tagelangem Sägen, Bohren, Gewindeschneiden und Schleifen ist der mechanische Aufbau des Vorderarms endlich abgeschlossen. Der Vorderarm verfügt über einen durch einen selbstgefertigten Linearantrieb ausfahrbaren Greifer, um Probeflaschen manipulieren zu können.
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

Und noch das Video zum Bau des Vorderarms :)
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von MarbsLab »

Der Autosampler nimmt langsam Gestalt an. Jetzt werden noch das Netzteil und eine Energieführungskette montiert, dann kann mit der Verkabelung begonnen werden — eine oft unterschätzte Aufgabe (Kabelmanagement).
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

Beitrag von mgritsch »

Jetzt drängle ich mich mal mit meinem "Apparatebau" da dazwischen, ich hoffe du verzeihst ;)
Das ist alles was es braucht um ein pH-Meter zu bauen:
IMG_4094.JPG
ja ist etwas krude mit dem Breadboard, aber es funktioniert ziemlich gut. Wenn man Messwerte über 1 sec mittelt, schwanken sie um ca +/- 0,03 pH, bei 3 sec ist man schon bei +/- 0,01 pH. Mit anständiger besser geschirmter Elektronik auf einer Platine wird das sicher noch mal deutlich besser. Software ist im entstehen, Kalibration und Titration müssen natürlich entsprechend implementiert werden, hier mal die ersten Auslese-Ergebnisse:
pH-Messung.png
Kostenpunkt (abgesehen vom Raspi+GPIO Breakout die ja universell sind): ein ADC-Modul um 3 EUR, ein OpAmp für 0,5 EUR, BNC-Buchse 1 EUR, diverse Kleinkomponenten (Widerstände, Kondensatoren, Kabel) im Centbereich.
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Re: Apparatebau (Haber-Bosch u. a.)

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mgritsch hat geschrieben: Sonntag 9. November 2025, 00:16 Jetzt drängle ich mich mal mit meinem "Apparatebau" da dazwischen, ich hoffe du verzeihst ;)
Ja, natürlich :)
Die BNC-Buchse sollte am besten direkt auf der Platine sitzen. Hast du bei deinem Operationsverstärker bereits einen Tiefpassfilter implementiert? Man kann solche Filter auch in der Software realisieren.
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