Haltbarkeit von Natriumchlorit-Lösung (25 %)

Fragen zur allgemeinen Chemie; alles, was in keine andere Kategorie passt.

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Cinderella
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Haltbarkeit von Natriumchlorit-Lösung (25 %)

Beitrag von Cinderella »

Hallo zusammen,

es geht um die Haltbarkeit von Natriumchlorit-Lösung (25 %) in Braunglasflaschen. Dazu habe ich einige Fragen:

-Wie lange ist so eine Lösung

a) in ungeöffneten Braunglasflachen
b) in geöffneten Braunglasflaschen

grundsätzlich "haltbar"?

-Welche Möglichkeiten gibt es, dass und wie man Natriumchlorit-Lösung möglichst lange haltbar/unbegrenzt lagern kann.

Vielen Dank im Voraus!

Viele Grüße
C.
aliquis
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Registriert: Dienstag 28. September 2021, 00:58

Re: Haltbarkeit von Natriumchlorit-Lösung (25 %)

Beitrag von aliquis »

Die Haltbarkeit in wässiger Lösung ist begrenzt, mit der Zeit zerfällt es zu Natriumchlorid und Sauerstoff. In den Flaschen kann sich dabei ein Gasdruck aufbauen. Bei seriösen Anbietern ist ein Haltbarkeitsdatum auf dem Gebinde angegeben. Bei kühler Aufbewahrung im Dunkeln (noffalls in Alufolie oder schwarzes Plastik einwickeln) ist die Lösung i. d. R. ein paar Jahre haltbar und verwendbar (geöffnet oder ungeöffnet spielt keine Rolle, solange man Kontaminationen des Inhalts bei Entnahme vermeidet). Sie verliert halt sukzessive an Konzentration. Alternativ kann man sich den ca. 80 % igen Feststoff besorgen (wegen der ChemVerbV aber nur aus dem EU-Ausland, der Besitz ist legal, aber wegen der sich häufenden Zollstichproben zum Jahresende hin vll. besser nicht im vierten Quartal bestellen...) und die Lösungen dann nach Bedarf selber herstellen. Achtung: der Feststoff ist extrem brandfördernd, sehr giftig (selbst bei Berührung mit Haut!) und stark ätzend. Unbedingt Chemikalienschutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.
Ich habe mir irgendwann mal die Lösung vorsichtig eingedampft, dabei aber festgestellt, dass sie in der Hitze auch das Glas angreift und dabei das Produkt mit Silikat verunreinigt.
Wegen der hohen Löslichkeit ist es alternativ nur unter hohen Verlusten auszukristallisieren. Wegen der latenten Hygroskopizität und der Gefahr der Kontamination mit Staub kann man es auch nicht gut eindunsten. Eindampfen bei Raumtemperatur unter Vakuum könnte sonst klappen.
Anderenfalls halt nur kleine Mengen Lösung kaufen, aufbrauchen (oder abgelaufene Reste bei der Problemstoffannahmestelle abgeben) und frisch nachkaufen. Mit weiteren Beschränkungen ist vorerst nicht zu rechnen und das Angebot ist auch vorhanden (wenngleich meist zu teuer).
Bitte nicht den gefährlichen MMS-Quatsch mitmachen und das Zeug einnehmen! Zur Aufbereitung und Desinfektion von Trinkwasser in Notfällen ist es aber durchaus geeignet (wenige Tropfen Lösung und verdünnte Salzsäure auf einen 10 l- Kanister Leitungswasser reichen!).

Das Thema hatten wir hier übrigens schon mal: viewforum.php?f=34
Bitte auch die Suchfunktion im Forum nutzen.

Btw: Neue User, die im Forum durch Fragen und andere aktive Beiträge in Erscheinung treten möchten, stellen sich hier eigentlich immer erst vor: viewforum.php?f=34
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Cinderella
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Re: Haltbarkeit von Natriumchlorit-Lösung (25 %)

Beitrag von Cinderella »

aliquis hat geschrieben: Donnerstag 21. November 2024, 07:04 Die Haltbarkeit in wässiger Lösung ist begrenzt, mit der Zeit zerfällt es zu Natriumchlorid und Sauerstoff. In den Flaschen kann sich dabei ein Gasdruck aufbauen. Bei seriösen Anbietern ist ein Haltbarkeitsdatum auf dem Gebinde angegeben. Bei kühler Aufbewahrung im Dunkeln (noffalls in Alufolie oder schwarzes Plastik einwickeln) ist die Lösung i. d. R. ein paar Jahre haltbar und verwendbar (geöffnet oder ungeöffnet spielt keine Rolle, solange man Kontaminationen des Inhalts bei Entnahme vermeidet). Sie verliert halt sukzessive an Konzentration. Alternativ kann man sich den ca. 80 % igen Feststoff besorgen (wegen der ChemVerbV aber nur aus dem EU-Ausland, der Besitz ist legal, aber wegen der sich häufenden Zollstichproben zum Jahresende hin vll. besser nicht im vierten Quartal bestellen...) und die Lösungen dann nach Bedarf selber herstellen. Achtung: der Feststoff ist extrem brandfördernd, sehr giftig (selbst bei Berührung mit Haut!) und stark ätzend. Unbedingt Chemikalienschutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.
Ich habe mir irgendwann mal die Lösung vorsichtig eingedampft, dabei aber festgestellt, dass sie in der Hitze auch das Glas angreift und dabei das Produkt mit Silikat verunreinigt.
Wegen der hohen Löslichkeit ist es alternativ nur unter hohen Verlusten auszukristallisieren. Wegen der latenten Hygroskopizität und der Gefahr der Kontamination mit Staub kann man es auch nicht gut eindunsten. Eindampfen bei Raumtemperatur unter Vakuum könnte sonst klappen.
Anderenfalls halt nur kleine Mengen Lösung kaufen, aufbrauchen (oder abgelaufene Reste bei der Problemstoffannahmestelle abgeben) und frisch nachkaufen. Mit weiteren Beschränkungen ist vorerst nicht zu rechnen und das Angebot ist auch vorhanden (wenngleich meist zu teuer).
Bitte nicht den gefährlichen MMS-Quatsch mitmachen und das Zeug einnehmen! Zur Aufbereitung und Desinfektion von Trinkwasser in Notfällen ist es aber durchaus geeignet (wenige Tropfen Lösung und verdünnte Salzsäure auf einen 10 l- Kanister Leitungswasser reichen!).

Das Thema hatten wir hier übrigens schon mal: viewforum.php?f=34
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Hallo aliquis,

ich möchte mich ganz herzlich bei dir für deine ausführliche Antwort und deinen Hinweis auf ein Vorthema bedanken.

Ich bekam bei der Nutzung der Suchfunktion kurz nach meiner Registrierung den Hinweis, dass ich im Forum nicht lesen kann. Wahrscheinlich habe ich es deshalb nicht gefunden. Ich bitte, dieses zu entschuldigen.

Viele Grüße
Cinderella
aliquis
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Re: Haltbarkeit von Natriumchlorit-Lösung (25 %)

Beitrag von aliquis »

Bitte, gern geschehen. :)

Mit der Verlinkung zum gleichen Thema ist irgendetwas schiefgelaufen, sie führt ebenfalls zum Vorstellungsthread.
Hier nun die richtige: viewtopic.php?p=81062&hilit=Haltbarkeit#p81062
Threads im Bereich Chemikalien und Offtopic sind nur aufrufbar, wenn man eingeloggt ist. Sollte es trotzdem nicht klappen, bitte einen der Admins kontaktieren.

Zum direkten Antworten auf einen gesamten vorausgehenden Beitrag bedarf es übrigens keines Vollzitats, ein vorangestelltes @nickname reicht völlig aus.
Zitiert wird eigentlich nur, wenn man gezielt auf einzelne Aussagen Bezug nehmen möchte.
So bleibt der Thread übersichtlich und besser lesbar.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
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