lemmi hat geschrieben: Dienstag 9. April 2024, 22:34
Hg ist als Biozid äußerst aktiv.
Bezweifle ich grundsätzlich nicht, aber ab welcher Konzentration und in welcher Form? (Hg
0, Hg
22+ oder Hg
2+?) Und für welche Bakterien oder Pilze?
Ich habe das Paper hier gefunden
https://doi.org/10.1016/0022-1902(74)80717-7 und es wurden 3 x 10
-7 mol/l als Löslichkeit für metallisches Hg in Wasser ermittelt, das ist wirklich wenig. Von einer chemischen Auflösung die mehr erlaubt würde ich nicht ausgehen, so aggressiv (oder reich an Edelmetall?

) ist das Wasser bei immis hoffentlich nicht. Daher dürfte auch der Niederschlag kaum aus Hg-Verbindungen bestehen. Bleiben noch die üblichen Wasserbestandteile und die MiBi.
https://journals.asm.org/doi/pdf/10.112 ... nload=true nennt als Grenzkonzentration für Inhibition von Hg
2+ bei Pseudomonas fluorescens eine IC50 von ca 23 μg/ml = 23 mg/l = 0,11 mM = 1,1 x 10
-4 mol/l (bei einer starken Abhängigkeit davon was sonst noch alles anwesend ist). Das wäre etwa 1000 x mehr als die Löslichkeit von metallischem Hg.
Weiters würde die Anwesenheit von metallischem Hg jedenfalls wegen Redox die Spezies Hg
2+ ausschließen, wobei die vermutlich wohl die wirksamste ist (Beleg dafür habe ich aber noch keinen gefunden). Generell würde ich eher durch Wirkung als Lokalelement eine langsame Auflösung anderer Metalle (Verunreinigungen des Hg) erwarten was sogar die Abscheidung allfälliger vorhandener Oxidationsprodukte von Hg und damit eine weitere Reduktion löslicher Hg Verbindungen bedeutet. Wenn wir annehmen dass man für Kippschalter kein reinstes Hg benutzt hat, was wären die häufigsten Verunreinigungen von technischem Hg?
Der von aliquis vorgeschlagene Schnelltest mit Sulfid macht sicher Sinn. Ein Tröpfchen mit viel Niederschlag darin mittels Pipette von unten entnehmen und auf einer weißen Fläche (Fliese?) sehen ob/wie es sich mit Sulfid verfärbt, ggfs auch mit dem klaren Überstand zum Vergleich. Das meiste was Schwermetall ist würde sich dabei verfärben.
Und dann gäbe es noch einen sehr empfindlichen, einfachen und spezifischen Tüpfeltest auf Hg mit Cu, Iodid und Sulfit - falls diese Chemikalien verfügbar sind…
scheint mir der Niederschlag nach immis Beschreibung auch zu fein und zu schwer zu sein.
-> immi schrieb „setzt sich innerhalb 24 Stunden ab“, das ist doch eher langsam, speziell für Schwermetalle, also doch eher leicht…