[FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Moderator: Moderatoren
- schlemmiloom
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 72
- Registriert: Dienstag 19. September 2023, 22:18
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Schon gut, mach dir keine Sorgen.
Das brauchst und kannst du nicht verstehen.
Wir können es auch gleich wieder löschen.
Hab nur gerade keine Zeit dafür.
Schöne Grüße.
Das brauchst und kannst du nicht verstehen.
Wir können es auch gleich wieder löschen.
Hab nur gerade keine Zeit dafür.
Schöne Grüße.
"Eisenhut tut selten gut. Iron-hat makes people sad."
AC Lord Webber, sponsored by AMP-cyclat-group
AC Lord Webber, sponsored by AMP-cyclat-group
- schlemmiloom
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 72
- Registriert: Dienstag 19. September 2023, 22:18
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Ok, ich muss gleich los.
Nur ganz kurz, um einen Teil der Verwirrung aufzuheben.
Durch eure Beiträge wurde ich an meine Studienzeit erinnert.
Dort musste ich Cadmium nachweisen.
Das ist einigermaßen krebserregend und nicht nur akut toxisch.
Cis-Platin kann man gegen Krebs einsetzen.
Es ist immer recht günstig einen vernünftigen Trennungsgang durchzuführen, wenn man auf altmodische Weise komplexe Mischungen in der Anorganik qualitatitv analysieren möchte.
Das haben damals die Meisten Kollegen nicht getan. Dadurch wurde es eben ein Ratespielchen.
Ich nehme an, den Begriff Ionenlotto kennst du.
Ausreichende Punkte konnte man also auch, ohne viel Arbeit, mit Glück oder der Gnade des Assistenten zusammen bekommen.
Ich habe das nicht getan, sondern tatsächlich die Zeit investiert, auch wenn AC nicht mein Lieblingsbereich war.
Es ist meiner Erfahrung nach meist so, dass Menschen an der Uni nur dafür arbeiten, was sie am meisten interessiert.
Wenn man dann auch noch mit gefährlichem Zeug arbeiten muss, sinkt die Motivation meistens zusätzlich.
Dennoch ist es meiner Ansicht nach ganz gut sich auch intensiv mit Dingen zu beschäftigen, die man weniger interessant findet, weil man dadurch einiges lernen kann, was man im Leben an anderer Stelle gut gebrauchen kann.
So zum Beispiel: Sauberes Arbeiten, sich und andere nicht gefährden etc.
BKF: Experimentelle Einführung in die anorganische Chemie (Heinrich Biltz, Herausgegeben von: Wilhelm Klemm und Werner Fischer)
"Jander Jahr", "Jander Blasius", ebenfalls Bücher.
Denn ich glaube: Die Besten Studenten sind nicht die, die Bulimie lernen und anschließend direkt alles wieder vergessen.
Das sind aber teilweise die, die am Ende mit den Besten Noten herauskommen.
Bin nicht ganz sicher, ob sich das heute wirklich geändert hat.
Das unter PS ist nicht so wichtig.
Franz war ein Student, der im Praktikum umgekippt ist, weil er zu viel Zeit im Stinkraum (H2S) verbracht hat.
Er hat es nicht mehr gerochen...
Schon klar, dass das alles so kontextlos für dich etwas verwirrend herüberkommt.
Ich hoffe das reicht fürs Erste, als kurze Erklärung.
Muss jetzt echt weg, sorry.
Grüße
Nur ganz kurz, um einen Teil der Verwirrung aufzuheben.
Durch eure Beiträge wurde ich an meine Studienzeit erinnert.
Dort musste ich Cadmium nachweisen.
Das ist einigermaßen krebserregend und nicht nur akut toxisch.
Cis-Platin kann man gegen Krebs einsetzen.
Es ist immer recht günstig einen vernünftigen Trennungsgang durchzuführen, wenn man auf altmodische Weise komplexe Mischungen in der Anorganik qualitatitv analysieren möchte.
Das haben damals die Meisten Kollegen nicht getan. Dadurch wurde es eben ein Ratespielchen.
Ich nehme an, den Begriff Ionenlotto kennst du.
Ausreichende Punkte konnte man also auch, ohne viel Arbeit, mit Glück oder der Gnade des Assistenten zusammen bekommen.
Ich habe das nicht getan, sondern tatsächlich die Zeit investiert, auch wenn AC nicht mein Lieblingsbereich war.
Es ist meiner Erfahrung nach meist so, dass Menschen an der Uni nur dafür arbeiten, was sie am meisten interessiert.
Wenn man dann auch noch mit gefährlichem Zeug arbeiten muss, sinkt die Motivation meistens zusätzlich.
Dennoch ist es meiner Ansicht nach ganz gut sich auch intensiv mit Dingen zu beschäftigen, die man weniger interessant findet, weil man dadurch einiges lernen kann, was man im Leben an anderer Stelle gut gebrauchen kann.
So zum Beispiel: Sauberes Arbeiten, sich und andere nicht gefährden etc.
BKF: Experimentelle Einführung in die anorganische Chemie (Heinrich Biltz, Herausgegeben von: Wilhelm Klemm und Werner Fischer)
"Jander Jahr", "Jander Blasius", ebenfalls Bücher.
Damit meine ich, dass ich heute im Nachhinein denke, dass es schwerer ist gute Studenten von Schlechten zu trennen als einen vernünftigen Trennungsgang durchzuführen.Aber wer hatte schon die richtigen Antworten und Methoden nach der Prüfung noch im Kopf?
Letztlich ist es schwer per Hand den Hafer vom Weizen zu trennen.
Die Standard-Trennungsgänge sind dagegen ein Kinderspiel.
Denn ich glaube: Die Besten Studenten sind nicht die, die Bulimie lernen und anschließend direkt alles wieder vergessen.
Das sind aber teilweise die, die am Ende mit den Besten Noten herauskommen.
Bin nicht ganz sicher, ob sich das heute wirklich geändert hat.
Das unter PS ist nicht so wichtig.
Franz war ein Student, der im Praktikum umgekippt ist, weil er zu viel Zeit im Stinkraum (H2S) verbracht hat.
Er hat es nicht mehr gerochen...
Schon klar, dass das alles so kontextlos für dich etwas verwirrend herüberkommt.
Ich hoffe das reicht fürs Erste, als kurze Erklärung.
Muss jetzt echt weg, sorry.
Grüße
"Eisenhut tut selten gut. Iron-hat makes people sad."
AC Lord Webber, sponsored by AMP-cyclat-group
AC Lord Webber, sponsored by AMP-cyclat-group
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Mohrsches Salz, links aus Ammoniumsulfat und kommerziellem Eisenvitriol hergestellt und einmal umkristallisiert, rechts direkt kristallisiert aus der Mutterlauge von Ammoniumsulfat und Eisensulfat, das aus Eisenpulver und verdünnter Schwefelsäure gewonnen wurde.
Wie kann das so unterschiedlich aussehen? Ist das noch das gleiche Salz?
Und ja: die Stöchiometrie wurde in beiden Fällen eingehalten und der Eisengehalt in der filtrierten Lösung des aufgelösten Metallpulvers bestimmt (es blieb viel ungelöst zurück!).
Wie kann das so unterschiedlich aussehen? Ist das noch das gleiche Salz?
Und ja: die Stöchiometrie wurde in beiden Fällen eingehalten und der Eisengehalt in der filtrierten Lösung des aufgelösten Metallpulvers bestimmt (es blieb viel ungelöst zurück!).
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Die Kristalle rechts sind trüb und haben offenbar ein gestörtes Kristallwachstum hinter sich. Ich finde es sehr schwierig, gleiche Konditionen bei der Kristallisation einzuhalten. Wenn man nicht ein feines Kristallpulver rausbekommt sieht das oft verschieden aus.
Wie hast du kristallisiert? (Ich gehe mal davon aus, dass beide Lösungen klar waren!?)
Im äußeren Falle: analysieren!
Wie hast du kristallisiert? (Ich gehe mal davon aus, dass beide Lösungen klar waren!?)
Im äußeren Falle: analysieren!
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Beide (angesauerten bzw. immer noch schwefelsauren) Lösungen waren klar.
Die Lösung zu den Kristallen rechts war von Beginn an gesättigt, Kristallisation daher bereits früh und schnell.
Links stammt aus einer Umkristallisation und stand länger, bis sich was tat. Die Lösung war daher schon etwas oxidiert (erklärt die leicht grünliche Farbe). Dafür entstanden schöne grosse Kristalle.
Wie sieht Dein selbst hergestelltes Mohrsches Salz aus, lemmi: eher grünlich oder bläulich?
Ich hatte schon Verunreinigung durch Nickel im Verdacht.
Daher eine schwefelsaure Probe mit Wasserstoffperoxid im Überschuss versetzt, ausgekocht (bereits unter teilweiser Zersetzung zu einem unlöslichen gelben Bodensatz von gelbem Eisen-(III)-oxidhydrat), mit Salmiakgeist im Überschuss versetzt, unlösliches schwarzes Magnetit abfiltriert. Das immer noch schwach gelbliche Filtrat mit Dimethylglyoxim gestestet: nur eine leichte Orangefärbung in klarer Lösung aufgrund etwas durchgegangenem, nicht oxidiertem Eisen (II), kein typisch massiver, roter Niederschlag wie bei Nickel.
Die Lösung zu den Kristallen rechts war von Beginn an gesättigt, Kristallisation daher bereits früh und schnell.
Links stammt aus einer Umkristallisation und stand länger, bis sich was tat. Die Lösung war daher schon etwas oxidiert (erklärt die leicht grünliche Farbe). Dafür entstanden schöne grosse Kristalle.
Wie sieht Dein selbst hergestelltes Mohrsches Salz aus, lemmi: eher grünlich oder bläulich?
Ich hatte schon Verunreinigung durch Nickel im Verdacht.
Daher eine schwefelsaure Probe mit Wasserstoffperoxid im Überschuss versetzt, ausgekocht (bereits unter teilweiser Zersetzung zu einem unlöslichen gelben Bodensatz von gelbem Eisen-(III)-oxidhydrat), mit Salmiakgeist im Überschuss versetzt, unlösliches schwarzes Magnetit abfiltriert. Das immer noch schwach gelbliche Filtrat mit Dimethylglyoxim gestestet: nur eine leichte Orangefärbung in klarer Lösung aufgrund etwas durchgegangenem, nicht oxidiertem Eisen (II), kein typisch massiver, roter Niederschlag wie bei Nickel.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Ich habe Mohr'sches Salz noch nie selbst hergestellt. Mit Eisen(II)-sulfat habe ich's 2x probiert, aber dann frustriert aufgegeben weil es mir beim Trocknen immer oxidiert ist (die Diskussion hatten wir schon mal an anderer anderer Stelle).
Die Unterschiede in der Kristallisation erklären das verschiedene Aussehen doch hinreichend.
Kannst ja mal eine Probe mit KMnO4 titrieren, ob relevante Mengen Fe(III) drin sind.
Die Unterschiede in der Kristallisation erklären das verschiedene Aussehen doch hinreichend.
Kannst ja mal eine Probe mit KMnO4 titrieren, ob relevante Mengen Fe(III) drin sind.
"Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden. Aber nicht einfacher." (A. Einstein 1871 - 1955)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
"Wer nur Chemie versteht, versteht auch die nicht recht!" (G.C. Lichtenberg, 1742 - 1799)
"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie gesehen haben." (Alexander v. Humboldt, 1769 - 1859)
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Als Tuttonsches Salz ist Fe2+ stabiler.
Aber auch die Eisensulfatlösung selbst war eher bläulich als grünlich - liegt vermutlich auch am komproportionierenden Effekt des Eisenpulvers oder an der Reduktion durch nascierenden Wasserstoff.
Ausgehend vom kommerziellen Vitriol war die gelöste Mischung mit Ammoniumsulfat trotz Ansäuerns bald grüngelblich - und das, obwohl ich sie auch da zuvor mit Eisenpulver komproportioniert hatte. Aber dennoch gab es hier die schöneren Kristalle.
Mit Permanganat titriert man doch eigentlich Fe2+ und nicht Fe3+. Oder meinst Du rückschliessend? Wäre eine direkte Titration, z. B. iodometrisch, nicht sinnvoller?
Mein Eisenpulver wurde - trotz eines Überschusses an verd. Schwefeläure und des Zusatzes von ein wenig reaktionsbeschleunigendem Kupfersulfat - nur zu zwei Dritteln umgesetzt.
Es blieb viel Kohlenstaub und Schlamm von sandartiger Konsistenz zurück. Es wurde reichlich Schwefelwasserstoff und Phosphin freigesetzt (draussen!), zeitweise nahm man auch einen teerartigen Geruch wahr. Selten eine so schlechte Qualität gehabt.
Aber auch die Eisensulfatlösung selbst war eher bläulich als grünlich - liegt vermutlich auch am komproportionierenden Effekt des Eisenpulvers oder an der Reduktion durch nascierenden Wasserstoff.
Ausgehend vom kommerziellen Vitriol war die gelöste Mischung mit Ammoniumsulfat trotz Ansäuerns bald grüngelblich - und das, obwohl ich sie auch da zuvor mit Eisenpulver komproportioniert hatte. Aber dennoch gab es hier die schöneren Kristalle.
Mit Permanganat titriert man doch eigentlich Fe2+ und nicht Fe3+. Oder meinst Du rückschliessend? Wäre eine direkte Titration, z. B. iodometrisch, nicht sinnvoller?
Mein Eisenpulver wurde - trotz eines Überschusses an verd. Schwefeläure und des Zusatzes von ein wenig reaktionsbeschleunigendem Kupfersulfat - nur zu zwei Dritteln umgesetzt.
Es blieb viel Kohlenstaub und Schlamm von sandartiger Konsistenz zurück. Es wurde reichlich Schwefelwasserstoff und Phosphin freigesetzt (draussen!), zeitweise nahm man auch einen teerartigen Geruch wahr. Selten eine so schlechte Qualität gehabt.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
- mgritsch
- Illumina-Admin
- Beiträge: 4631
- Registriert: Montag 8. Mai 2017, 10:26
- Wohnort: in den Misanthropen
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Und du suchst nach Ni Verunreinigung?
Obiges plus weitere Verunreinigungen (metallischer oder nichtmetrischer Natur) aus deinem technischen Fe sorgen für zumindest ein gestörtes Kristallwachstum oder können ggfs auch mit eingebaut werden…Es blieb viel Kohlenstaub und sandartiger Schlamm zurück, Es wurde reichlich Schwefelwasserstoff und Phosphin freigesetzt (draussen!), zeitweise nahm man auch einen teerartigen Geruch wahr. Selten eine so schlechte Qualität gehabt.
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Ein halber Spatel Kupfersulfat auf ca. 56 g Eisenpulver und 600 ml 14,9 % iger heisser Schwefelsäure dürfte in der Mischung vollständig umgesetzt worden sein zu (gewünschtem Eisensulfat und) Zement-Kupfer, welches anschliessend zusammen mit den anderen ungelöst gebliebenen Bestandteilen der Mischung abfiltriert worden ist. Mehr Sorge habe ich wegen gelöster Verunreinigungen.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
-
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 2549
- Registriert: Dienstag 27. Oktober 2015, 22:17
- Wohnort: Leverkusen
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Es gibt auch ein Cu(NH4)2(SO4)2*7H2O als Tutton'sches Salz.
Tutton'sche Salze bilden bereitwillig lückenlose Reihen von Mischkristallen. (...)
Bei der Vermutung auf Nickel (und andere) als Verunreinigung stellt sich die Frage, welche Reinheit das eingesetzte Eisen hatte. Spuren an Fremdmetallen kann man nur ausschließen, wenn das Eisen über das Carbonyl gereinigt worden ist, bevor es daraus zurückgewonnen wurde.
Bei der Kristallisation können sich auch Unterschiede in den Konzentrationen der drei Bestandteile auf den Kristallhabitus auswirken. Ein Mehr an einer Komponente könnte das Wachstum in einer der Achsen bevorzugen oder hemmen. Dadurch kann es zu Fehlstellen und der Bildung von stufigen Flächen kommen, was die Transparenz beeinträchtigt. Es kann sein, daß beide Chargen ähnlichere Kristalle bilden, wenn sie erneut unter möglichst gleichen Bedingungen umkristallisiert werden. Dazu kann eine Versuchsreihe mit unterschiedlichen Startkonzentrationen der Bestandteile das Optimum herausfinden. Da die Startlösung immer sauer sein muß (Hydroxidbildung unterdrücken) wird sich die Säurekonzentration im Laufe der Kristallisation zwangsläufig relativ zu den anderen Bestandteilen anreichern.
Tutton'sche Salze bilden bereitwillig lückenlose Reihen von Mischkristallen. (...)
Bei der Vermutung auf Nickel (und andere) als Verunreinigung stellt sich die Frage, welche Reinheit das eingesetzte Eisen hatte. Spuren an Fremdmetallen kann man nur ausschließen, wenn das Eisen über das Carbonyl gereinigt worden ist, bevor es daraus zurückgewonnen wurde.
Bei der Kristallisation können sich auch Unterschiede in den Konzentrationen der drei Bestandteile auf den Kristallhabitus auswirken. Ein Mehr an einer Komponente könnte das Wachstum in einer der Achsen bevorzugen oder hemmen. Dadurch kann es zu Fehlstellen und der Bildung von stufigen Flächen kommen, was die Transparenz beeinträchtigt. Es kann sein, daß beide Chargen ähnlichere Kristalle bilden, wenn sie erneut unter möglichst gleichen Bedingungen umkristallisiert werden. Dazu kann eine Versuchsreihe mit unterschiedlichen Startkonzentrationen der Bestandteile das Optimum herausfinden. Da die Startlösung immer sauer sein muß (Hydroxidbildung unterdrücken) wird sich die Säurekonzentration im Laufe der Kristallisation zwangsläufig relativ zu den anderen Bestandteilen anreichern.
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Das Vorhandensein nennenswerter Mengen von löslichem Kupfersalz in der abreagierten Mischung ist aufgrund der stattgefundenen Zementation elektrochemisch nahezu ausgeschlossen. Ich habe Ammoniumkupfersulfat in meiner Präparatesammlung - das sieht anders aus.
Lösliche Verunreinigungen durch andere, unedlere Metalle im Eisenpulver sind wahrscheinlicher.
Das Umkristallisieren bedeutet auch weitere Oxidation, weshalb ich darauf verzichte.
Ich lagere beide Tranchen einfach in getrennten Gebinden.
Ja, der Überschuss eines Edukts dürfte von Einfluss sein, in diesem Falle aber unumgänglich und immer der Gleiche (Schwefelsäure).
Lösliche Verunreinigungen durch andere, unedlere Metalle im Eisenpulver sind wahrscheinlicher.
Das Umkristallisieren bedeutet auch weitere Oxidation, weshalb ich darauf verzichte.
Ich lagere beide Tranchen einfach in getrennten Gebinden.
Ja, der Überschuss eines Edukts dürfte von Einfluss sein, in diesem Falle aber unumgänglich und immer der Gleiche (Schwefelsäure).
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Aus der selbsthergestellten Eisensulfatlösung habe ich neben der Herstellung von Mohrschem Salz auch die Synthese von Eisenalaun laufen - allerdings ebenfalls kein Selbstläufer: während zweiwertiges Eisen in wässriger Lösung leicht zu dreiwertigem oxidiert, ist es mit dreiwertigem Eisen in Sulfaten unter Lichteinwirkung genau anders herum. Ausserdem benötigt es schon ein kräftig saures Medium, um nicht zu Eisenoxidhydrat zu zerfallen - was bei mir in der Eisenalaunlösung nun geschehen ist. Der Überschuss an Peroxid, den ich wegen dessen Zerfalls unter der katalytischen Wirkung von dreiwertigem Eisen einkalkuliert hatte, fördert die Bildung des Oxidhydrats offenbar zusätzlich. Es ist übrigens ein sehr kräftiges und dauerhaftes Farbpigment - meine LDPE-Schale hat es jedenfalls nachhaltig gelb verfärbt...
Ich habe die Lösung jetzt nochmals angesäuert und (per Schwerkraft) filtriert, und hoffe, aus der nun bereits leicht grünlich-braunen Lösung wenigsten noch ein paar Eisenalaunkristalle gewinnen zu können.
Ich habe die Lösung jetzt nochmals angesäuert und (per Schwerkraft) filtriert, und hoffe, aus der nun bereits leicht grünlich-braunen Lösung wenigsten noch ein paar Eisenalaunkristalle gewinnen zu können.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)
- immi07
- Illumina-Mitglied
- Beiträge: 1327
- Registriert: Samstag 12. Dezember 2020, 21:23
- Wohnort: Oderbruch - das schönste Nichts
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Hallo aliquis,
zu deinem Foto oben hier ein Beispiel, was 1 -2 % Kaliumhexazyanoferrat(II) in gesättigter Kochsalzlösung anstellen. Gruß Thomas
zu deinem Foto oben hier ein Beispiel, was 1 -2 % Kaliumhexazyanoferrat(II) in gesättigter Kochsalzlösung anstellen. Gruß Thomas
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeug zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. Dann bauen sie das Schiff von alleine.
Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.
Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
Du hast eine Handvoll Brombeeren und wirfst sie zur Erde. Sie verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren. Und Brom wird frei.
Können ist, wenn "Glück gehabt" zur Gewohnheit wird.
Re: [FOTOS] Kristalle, Reaktionen, Elemente etc.
Die schwefelsaure Eisenalaunlösung lässt sich durch Verdunstung nicht weiter einengen. Scheint zu hygroskopisch dafür zu sein. Dementsprechend kristallisiert auch nichts aus. Das kann ich dann wohl vergessen.
Dafür hat sich jetzt wenigstens die hartnäckige Verfärbung durch Eisenoxidhydrat wieder aus dem HDPE der Schale gelöst.
Dafür hat sich jetzt wenigstens die hartnäckige Verfärbung durch Eisenoxidhydrat wieder aus dem HDPE der Schale gelöst.
"Es lebe die Freiheit!" (Hans Scholl)