Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

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BJ68
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von BJ68 »

Damit könnte man auch gezielt nach beweglichen Bakterien "screenen", falls man da welche für die Mikroskopie braucht...sprich ein "Selektivagar" beruhend auf physikalischem Prinzip.

bj68
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lemmi
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von lemmi »

[EDIT by lemmi: korrekturgelesen und verschoben]

Ich habe noch eine Frage zu Nomenklatur! Heißt es korrekt Benzoldiazoniumchlorid oder nicht doch eher Phenyldiazoniumchlorid? Man kann Anilin ja als Aminobenzol oder als Phenylamin bezeichnen, je nachdem, was man als Grundkörper ansieht (einmal das Benzol, ein anderes Mal das Ammoniak). Gefühlt liegt in diesem Fall ein Diazoniumchlorid vor, das an einer Stelle substituiert wurde, nämlich durch einen Phenylrest. Daher würde ich die Bezeichnung Phenyldiazoniumchlorid vorziehen. Ich weiß aber, dass besonders im englischen Sprachraum durchaus häufig von benzenediazoniumchlorid die Rede ist.
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Glaskocher
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von Glaskocher »

Wenn man nach beiden Begriffen sucht, dann ist das Benzoldiazoniumchlorid mit 2400 Ttreffern ca. viermal öfter vertreten als das Phenyldiazoniumchlorid mit knapp 600 Treffern. Letzteres ist mir persönlich geläufiger, aber ich verstehe beide Begriffe als synonym.

Wenn man Anilin mit Salzsäure umsetzt dann bekommt man das Phenylammoniumchlorid. Ob man auch Benzolammoniumchlorid sagt weiß ich nicht. Aniliniumhydrochlorid ist dann bekannter. (ein hinkender Vergleich...)
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mgritsch
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von mgritsch »

lemmi hat geschrieben: Sonntag 26. Februar 2023, 15:00Ich habe noch eine Frage zu Nomenklatur! Heißt es korrekt Benzoldiazoniumchlorid oder nicht doch eher Phenyldiazoniumchlorid?
Öhm, in Feinheiten der Nomenklatur mag ich mich lieber nicht aufreiben :) "Benzoldiazoniumchlorid" (engl. Benzenediazonium chloride) ist jedenfalls die gängigste Bezeichnung dafür. Auch PubChem kennt es unter dieser Bezeichnung https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/60992 und listet das auch als den richtigen IUPAC-Namen. Phenyldiazonium chloride ist denen zufolge ein Synonym.
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lemmi
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von lemmi »

8)
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mgritsch
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von mgritsch »

lemmi hat geschrieben: Sonntag 26. Februar 2023, 23:128)
Btw, Nomenklatur und ältere Literatur.
Früher sagte man dazu auch „Diazobenzol“. Sucht man das in PubChem findet man folgende kuriose Verbindung: https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/Diazobenzol
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lemmi
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von lemmi »

Irre! Man beachte die gedrillte N-C-Doppelbindung!
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SebastianV
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von SebastianV »

Das muss ein Fehler sein. So etwas gibt es nicht.
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mgritsch
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von mgritsch »

SebastianV hat geschrieben: Dienstag 28. Februar 2023, 20:33 Das muss ein Fehler sein. So etwas gibt es nicht.
was gibt es nicht?
wenn die IUPAC dafür einen Namen hat gibt es das auch :)
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von SebastianV »

Die verdrehte Doppelbindung
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mgritsch
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von mgritsch »

SebastianV hat geschrieben: Mittwoch 1. März 2023, 01:56 Die verdrehte Doppelbindung
ach das, das ist nur eine Besonderheit der Darstellung bei PubChem. Ganz hab ich es noch nicht durchblickt aber ich glaub das nutzen sie wenn nicht klar ist ob bei Doppelbindung Trans oder cis (wobei das bei dem Molekül irrelevant wäre).
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lemmi
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Re: Synthese und Test von Triphenyltetrazoliumchlorid

Beitrag von lemmi »

Es gibt ja auch keine geraden Doppelbindungen, sondern nur Molekülorbitale aus Elektronenwolken. :wink:

Meine Vermutung ist, dass die ungewöhnliche Darstellung mesomere Strukturen andeuten soll. Ich halte sie allerdings nicht für ganz korrekt. Der Benzolring ist nämlich keiner mehr und die Ecke mit der CH2-Gruppe müsste deshalb auch "uneben" sein.

mgritsch hat geschrieben:wenn die IUPAC dafür einen Namen hat gibt es das auch
Sicher? Ich habe manchmal den Eindruck das sind automatisiert erstellte Seiten und die Stoffeigenschaften sind irgendwie berechnet anstelle von gemessen. Die verlinkten Literatur ist oft auch nicht aussagekräftig. Zum Beispiel hier ist zu dem eigentlichen Molekül gar nichts verlinkt, nur zu Diazoniumsalzen. Ich traue den Angaben nicht!
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